Claudia Tscherne führt einen kleinen Nahversorger in Lind im Drautal bereits in der vierten Generation. Weggeschmissen wird hier so wenig wie möglich. „Es gibt so viele Menschen, die hungern müssen, auch in Österreich, und wir schmeißen es weg. Das finde ich nicht okay“, so Tscherne.
„Rettungssackerln“ um fünf Euro
Was bald abläuft, wird billiger verkauft und jeden Samstag gibt es „Rettungssackerln“ um fünf Euro. „Da kommen Lebensmittel hinein, die am Montag nicht mehr verwendbar sind und geben sie günstiger her“, so Tscherne. Obst, das nicht mehr verkauft werden kann, wird verschenkt. „Das Obst gebe ich dann in einen Korb und stelle es an die Kassa, die Kundschaft kann das dann gerne mit nachhause nehmen.“

Lebensmittelverschwendung reduziert
Was dann noch übrig bleibt, holen Bauern der Umgebung ab. „Wir haben viele Tiere daheim. Was der Hase nicht frisst, fressen die Hühner und was die nicht fressen dann die Schafe“, so Landwirtin Resi Angerer. Durch solche Aktionen ist es diesem Geschäft in Lind im Drautal gelungen, Lebensmittelverschwendung um 60 Prozent zu reduzieren.

Lebensmittelabholung per App
Schauplatzwechsel nach Klagenfurt. Gregor Steiner holte in einem Supermarkt Lebensmittel ab, die sonst weggeschmissen werden würden. Er bestellte sie mit der App „Too Good to Go“. „Ich habe schon in der Früh nachgeschaut, was am Abend noch verfügbar ist. Es gab ein Gebäcksackerl für 3,99 Euro, das habe ich mir reserviert.“

Kurz vor Ladenschluss holte er sein Sackerl dann ab. „Es waren Laugenbrötchen, eine Nussschnecke, ein Croissant, Kürbiskernweckerl und ein halbes Kilo Brot drinnen“, so Steiner. Auch Gemüse und andere Produkte kann man mit der App „Too Good to Go“ bestellen. Was am Ende des Tages übrig bleibt, wird auch an soziale Organisationen gespendet. Wie viel das ist, müssen Lebensmittelhändler in Zukunft öffentlich bekanntgeben. Damit so wenig wie möglich in der Tonne landet.