Social Media Recruiting
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Wirtschaft

Personalsuche über Social Media boomt

Elektriker, Maschinenschlosserinnen, Installateure – in nahezu jeder Branche werden dringend Fachkräfte gesucht. Unternehmen versuchen über das AMS, Inserate und immer öfter über Social-Media-Plattformen neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen. Mit teils aufwendig produzierten Videos will man Interessierte ansprechen.

Mit einem Video in den sozialen Netzwerken sucht die KABEG derzeit nach einem neuen ärztlichen Leiter bzw. eine neue ärztlichte Leiterin für das Landeskrankenhaus Laas. Ganz bewusst setzt man bei der KABEG neben dem klassischen Inserat auch auf das Internet und soziale Netzwerke. Zu finden ist das Video auf Instagram, LinkedIn und sogar TikTok. „Tatsächlich konnten wir bereits einen Arzt finden, der sich für diese Stelle interessiert, und er wird wahrscheinlich auch mit 1. Jänner nächsten Jahres bei uns beginnen“, so Markus Ertl von der KABEG-Personalabteilung.

Junge Ärztinnen und Ärzte vor allem im internationalen Umfeld würden sich eher in den sozialen Netzwerken als im klassischen Printmedienbereich bewegen. „Wir schauen, welche Jobs in nächster Zeit bei uns ausgeschrieben werden, und versuchen gezielt auf diese Anforderungen mit unseren Medienformaten zu reagieren“, so Ertl. Ausschließlich auf soziale Netzwerke will man also nicht setzen, die Kraft der Bilder sollte man trotzdem nicht unterschätzen.

Jobsuche über soziale Netzwerke boomt

Firmen setzen auf Social-Media-Recruiting

Dass Fachkräfte Mangelware sind und in fast allen Branchen dringend gesucht werden, sorgt in der Firma Mediapool für einen Auftragsboom. Hier hat man sich auf Jobwerbevideos spezialisiert. „Wir wollen Personen ansprechen, die offen sind für einen neuen Job, für eine neue Branche oder für einen neuen Arbeitgeber. Das sind ungefähr 48 Prozent des Potenzials auf dem deutschsprachigen Arbeitsmarkt, und die versuchen wir mit den richtigen Botschaften zu erreichen“, so Geschäftsführer Florian Semmler.

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Immer mehr Firmen versuchen deshalb mit Social-Media-Recruiting junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen. „Wenn man z. B. die Generation Z hernimmt, das sind die, die jetzt gerade in den Arbeitsmarkt eintreten, die verbringen drei bis vier Stunden täglich in den sozialen Medien. Diese Zeit kann man als Arbeitgeber nutzen, um bei denen sichtbar zu werden“, so Semmler. Beim AMS fehlt ein Social-Media-Auftritt noch, man brauche das Personal für die Beratungen, heißt es. Die AMS-Job-App werde aber sehr gut angenommen, bisher gab es österreichweit vier Millionen Zugriffe.

Vielfältige Möglichkeiten

In den sozialen Netzwerken sichtbar zu sein, versucht neuerdings auch ein Haushaltsgerätegeschäft in Spittal an der Drau. Seit einem halben Jahr wird ein Servicetechniker bzw. eine Servicetechnikerin gesucht. Mit dem Jobangebot auf Facebook und Co. erreicht man jetzt andere Bewerberinnen und Bewerber. „Man kann mehrere Fotos dazustellen, der Bewerber kann also sehen, wer die Kollegen sein werden, wie das Geschäft aussieht oder welche Werkzeuge benutzt werden“, so Marina Moser vom Miele Center Olsacher. In den sozialen Netzwerken habe man also sehr viele Möglichkeiten, damit der Bewerber oder die Bewerberin sich vorstellen kann, wo er/sie demnächst arbeiten könnte.