Totale Kölblhof mit mobiler Küche
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Wirtschaft

Mobile Küche für mehr Nachhaltigkeit

Mit einem wandernden Restaurant will Daniel Kraschl nachhaltigere Wege in der Gastronomie beschreiten. Mit seiner mobilen Küche besucht der Spitzenkoch lokale Produzenten und Bauernhöfe. Zubereitet werden nur Speisen mit den dort produzierten Erzeugnissen. Ob Fleisch oder Gemüse, verwertet wird alles.

Gemeinsam mit seinem Shetland Sheepdog Nocona ist Daniel Kraschl im Land unterwegs, um täglich wo anders die Zelte seines wandernden Restaurants aufzuschlagen. So besuchte der 33 -jährige Spitzenkoch auch den Kölblhof in Maltschach. Zubereitet wurde ein Fünf-Gänge Menü mit Zutaten, die alle vom Hof oder aus der dortigen Natur kommen, so Kraschl: „Wir haben uns für diesen Weg entschieden, damit die Leute sehen, wo kommen die Produkte her, wie werden sie produziert, was steckt dahinter, warum haben gewisse Produkte auch bestimmte Preise.“

Daniel Kraschl in seiner Küche
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Daniel Kraschl in seiner mobilen Küche

Mehr Wertschätzung für Produzenten und ihre Produkte

Produzenten und ihre Produkte sollen mehr wertgeschätzt werden. Abfall oder Müll versucht Kraschl bei der Verarbeitung seiner Lebensmittel zu vermeiden. Beim Fleisch werden nicht nur die Edelteile verwertet, die Tiere werden im Ganzen gekauft: „Wir verwerten sie von Kopf bis Fuß. Bei uns gibt es nicht nur Steaks, sondern alles mögliche vom Rind, Schwein oder Lamm." Verwertet wird alles, selbst Innereien. Auch der Kopf wird zerlegt, Hirn, Wange und Zunge werden verarbeitet.“

Landwirt Rudi Spiess
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Landwirt Rudi Spiess

Die Produzenten schätzen die Herangehensweise von Kraschl. Man sei offen für seine Ideen, sagte Landwirt Rudi Spiess: „Da wir am Hof schlachten, verwendet er die Innereien, die wir sonst entsorgen würden. Das ist ein sehr guter Grundgedanke.“

Gäste erwartet ein „Überraschungsmenü“

Die Gäste sollen wieder an längst vergessene Gerichte herangeführt werden. Man möchte auch Berührungsängste abbauen. Dafür haben sich Daniel Kraschl und seine Freundin Magdalena Schwendner etwas Besonders einfallen lassen: „Wir haben ein Überraschungsmenü. Das heißt, bei uns wird jeder Gang erst nach dem Konsum erklärt. Was mir gefällt ist, dass die Leute vor ihrem Teller sitzen und zuerst einmal riechen. Das macht im Normalfall niemand mehr im Restaurant.“

Dadurch schmeckt alles anders, die Gäste versuchen, die Gerichte auch mehr zu fühlen, sagte Kraschl. Das sei ein komplett anderes kulinarisches Erlebnis, nicht nur für die Gäste, sondern auch für ihn als Koch.

Fotostrecke mit 9 Bildern

Köchlhof außen Totale
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Das wandernde Restaurant besuchte den Kölblhof
Daniel Kraschl in seiner Küche
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Daniel Kraschl kocht direkt am Hof in seiner mobilen Küche
Verschiedene Vorspeisen
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Verschiedenste Vorspeisen und Aufstriche
Gäste vor der wandernden Küche
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Die Gäste stimmen sich auf das Menü ein
Hündin Nocona
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Hündin Nocona ist immer dabei
Kühe im Stall
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Verarbeitet wird alles vom Tier
Gäste bei Tisch
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Die Gäste sind gespannt
Glacierte Leber auf Kürbisnudeln
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Glacierte Leber auf Kürbisnudeln
Totale Gäste bei Tisch
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Den Gästen hat es geschmeckt

Blick über den Tellerrand hinaus

Am Kölblhof wurde zum Beispiel glacierte Leber auf Kürbisnudeln serviert. Die Gäste waren durchaus neugierig und vom Konzept fasziniert, wie etwa Franz Pecile: „Das ganze Essen war einmalig.“ Eva Buttazoni sagte, das Konzept sei gut für den eigenen Weitblick: „Das man etwas, von dem man denkt, es schmeckt nicht, trotzdem probiert und dann merkt, es schmeckt doch oder auch nicht. Aber man probiert es zumindest.“ Mit diesem Blick über den Tellerrand hinaus ist schon viel gewonnen.