Noriker auf der Koppel
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Wirtschaft

Vom Arbeitstier zum Lifestyle-Pferd

Erstmals seit zehn Jahren hat am Sonntag am Goldbrunnhof bei Völkermarkt wieder eine Landesstutenschau der Noriker-Pferde stattgefunden. Die Pferderasse zählt zur einer der ältesten Kärntens, die vom Landespferdezuchtverband betreut werden. Mehr als 200 der besten Stuten wurden vorgeführt und prämiert.

Schon seit Jahren zählt der Noriker zur Hauptpferderasse in Kärnten. Diesen Sonntag findet die Noriker Landesstutenschau an der LFS Goldbrunnhof in Völkermarkt unter dem Motto „Sechs Farben – eine Leidenschaft“ statt. Dazu sagte Thomas Striedner, Geschäftsführer des Landespferdezuchtverbandes: „Kärnten ist mit Salzburg eigentlich das Bundesland mit den meisten Norikerpferden und mit der ältesten Norikergeschichte. Die Pferde waren früher natürlich als Arbeitstiere in jeder Landwirtschaft vorhanden. Man war auf die angewiesen, sie erbrachten Leistungen, die heutzutage der Traktor und die Maschinen machen. Nun ist es ein Hobby und eine Tradition auf vielen Betrieben.“

Norikerherde im Galopp
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Noriker und Haflinger

Ausgeglichenes Kaltblut als Therapiepferd geschätzt

Das Kaltblutpferd wird wegen seines ausgeglichenen Charakters auch als Freizeitpartner, Sportpartner und Therapiepferd zunehmend geschätzt. Thomas Striedner: „Der Noriker ist eine Pferderasse, die durch sein gutes Gemüt, was man ja jahrzehntelang eingezüchtet hat, wirklich vielseitig einsetzbar ist. Das wollen wir natürlich auch erhalten und das soll auch so bleiben und deshalb hat er eben in den vergangenen Jahrzehnten so an Beliebtheit gewonnen – auch über die österreichischen Grenzen hinaus.“

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Stute mit Kutsche
Animalklick/Ilka Thaler
Stute
Animalklick/Ilka Thaler
Stute
Animalklick/Ilka Thaler
Stute
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Exporte bis nach Australien und Amerika

Das spiegle sich auch in den Preisen für die Tiere wider, so Striedner: „Wir haben vor allem in Pandemiezeiten, was wir nicht gedacht hätten, wirklich sehr, sehr tolle und gute Preise erzielen können – sei es für Fohlen oder für erwachsene gut ausgebildete Pferde.“ Die Preise liegen zwischen 1.500 und 3.000 Euro, ausgebildete Pferde würden zwischen 5.000 und 20.000 Euro einbringen.

Es gebe Exporte nicht nur in die Nachbarländer wie Deutschland, Italien, Slowenien, Schweiz und Tschechien, sondern einige Pferde werden nach Australien und nach Amerika verkauft.

Norikerherde im Galopp
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Noriker und Haflinger

Nutztier und Fleischlieferant: „Gehört zum Kreislauf dazu“

Oft wird Pferd aber nicht nur als Freund- und Wegbegleiter gesehen, sondern auch als Nutztier. Sein Fleisch ist für landwirtschaftliche Betriebe auch ein zusätzliches Standbein, sagt Striedner: „Nicht jedes Tier ist für die Zucht geeignet und auch nicht für den Freizeitsport. Aber es gehört einfach zum Kreislauf mit dazu. Dazu stehen wir auch jetzt bei der Zuchtverband bei der Leistungsschau.“

Bei der Schau wurden die Tiere nicht nur an der Hand vorgestellt, sondern auch unter dem Sattel und vor dem Wagen. Für die Veranstaltungen wurden an die 200 der besten Zuchtstuten aller Alterskategorien aus ganz Kärnten ausgewählt. Es gab keinen Gesamtsieger, sondern 22 Auszeichnungen.