Ultraschallbild Herz
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Gesundheit

Neue minimalinvasive Herz-OP am Klinikum

Wenn es um die Reparatur von Herzklappen geht, nimmt das Klinikum Klagenfurt eine Spitzenreiterrolle in Österreich ein: Seit kurzem bietet die Abteilung für Herz, Thorax- und Gefäßchirurgie minimalinvasive Operationen am offenen Herzen an.

Bei schweren Herzklappen-Erkrankungen ist meist ein operativer Eingriff notwendig, damit sich keine lebensbedrohliche Herzschwäche, also eine sogenannte Herzinsuffizienz, entwickelt. Herzchirurg Thomas Schachner, der neue Vorstand der Abteilung Herz-Thorax- und Gefäßchirurgie am Klinikum Klagenfurt, sagt, die minimalinvasive OP-Methode sei mittlerweile schon so etabliert und standardisiert, dass sie für einen Großteil der Patienten bei Herzklappeneingriffen in Frage komme.

Herzchirurg Thomas Schachner Vorstand Herz-Thorax-Gefäßchirurgie am Klinikum Klagenfurt
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Primarius Thomas Schachner

Man könne sie auch bei gewissen Formen der Erweiterung der Hauptschlagader, bei sogenannten Aortenaneurysma, anwenden. Bei diesem Verfahren muss der Brustkorb nur knapp sechs Zentimeter geöffnet werden, um danach zum Herzen und zur defekten Herzklappe zu gelangen, die aufwändig repariert wird.

Experte sieht Vorteile für Patienten

Die Reparatur habe den Vorteil, dass die Patienten nur drei Monate lang Blutverdünnungsmittel einnehmen müssen. Bei einer künstlichen Herzklappe wäre dies für den Rest des Lebens notwendig. Die Operation dauert rund fünf Stunden und verlangt absolute Konzentration und eine gute Vorstellungskraft, so Thomas Schachner: „Man muss sich aus den bewegten Bildern aus dem Herzultraschall und dem, was man im OP dann sieht, ein Bild machen und vorstellen, wo die reparierte eigene Klappe dann in Position gebracht werden soll, damit sie wieder gut funktioniert.“

Mehrere Patienten wurden am Klinikum bereits erfolgreich mit der neuen Methode am Herzen operiert. Laut Schachner werde dabei das Brustbein nicht mehr komplett geöffnet. Ein großer Teil des Brustkorbes bleibe intakt, was für die Patienten einen großen Vorteil darstelle. Die Atmung bleibe besser erhalten und insgesamt könne ihre Beweglichkeit früher wieder aufgenommen werden, so der Primarius.