Chronik

48 Kinder bei Schulwegunfällen verletzt

Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Schulwegunfälle in Kärnten auf 46 gestiegen, das ergab eine aktuelle Analyse des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ). 48 Kinder wurden bei diesen Unfällen verletzt. Der VCÖ setzt sich nun verstärkt für Maßnahmen ein, um den Schulweg für Kinder sicherer zu machen.

Allein in den Monaten Mai und Juni passierten 20 Schulwegunfälle. Im Vergleich zum Vor-Covid-Jahr 2019 gab es am Schulweg zwei Verkehrsunfälle weniger, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Erfreulich sei aber, dass es in den vergangenen acht Jahren in Kärnten keinen tödlichen Schulwegunfall gab.

Schulwegunfälle in den vergangenen Jahren:

  • 2022: 46 Schulwegunfälle (48 verletzte Kinder)
  • 2021: 33 Schulwegunfälle (34 verletzte Kinder)
  • 2020: 30 Schulwegunfälle (32 verletzte Kinder)
  • 2019: 48 Schulwegunfälle (54 verletzte Kinder)
  • 2018: 52 Schulwegunfälle (51 verletzte Kinder)
  • 2017: 48 Schulwegunfälle (52 verletzte Kinder)
  • 2016: 56 Schulwegunfälle (60 verletzte Kinder)
  • 2015: 49 Schulwegunfälle (53 verletzte Kinder)

Elterntaxis sorgen für Probleme

„Insgesamt sind Schulwege im Vergleich zu Freizeitwegen sicherer, auch dank der Schulwegsicherung durch Schülerlotsen und Exekutive“, so VCÖ-Expertin Lina Mosshammer. Elterntaxis sorgen jedoch vor Schulen immer wieder für Verkehrsprobleme und nehmen den Kindern die Chance, am Schulweg Kompetenz für das Verhalten im Straßenverkehr zu erlangen.

Kinder, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad begleitet werden, können Verkehrssituationen besprechen und sind auch auf Freizeitwegen besser auf mögliche Gefahren vorbereitet.

Chance auf regelmäßige Bewegung

Neben der Sicherheit ist der Schulweg auch eine Chance, auf eine regelmäßige Portion Bewegung zu kommen. Bewegungsmangel ist ein zunehmendes Problem, besonders bei Kindern und Jugendlichen. Der VCÖ betonte daher die Wichtigkeit von Maßnahmen in den Gemeinden und Städten, damit Kinder und Jugendliche sicher zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule kommen können.

Interaktives Kartentool für Gefahrenstellen

Um auf bestehende Gefahrenstellen aufmerksam zu machen und diese zu beseitigen, bietet der VCÖ nun ein interaktives Kartentool im Internet an. Hier können Straßen markiert werden, wo beispielsweise der Verkehr zu schnell ist, Übergänge unübersichtlich sind oder andere Gefahrenstellen bestehen. Der VCÖ übermittelt die Daten dann gesammelt an die zuständigen Gemeinden oder Städte.

Tempo 30 gefordert

Für mehr Sicherheit für Kinder und Jugendliche am Schulweg sind Maßnahmen wie Verkehrsberuhigung in den Wohngebieten und im Schulumfeld, ausreichend breite Gehwege, eine sichere Rad-Infrastruktur und übersichtliche Übergänge erforderlich. Dort, wo es möglich ist, bewähren sich auch Schulstraßen, bei denen die Straße direkt vor der Schule für den Autoverkehr gesperrt wird.

Der VCÖ startete eine Initiative zur Änderung der Straßenverkehrsordnung. Dadurch soll es für Gemeinden und Städte leichter werden Tempo 30 auch auf breiteren Straßen einzuführen. Diese Initiative wird bereits von mehr als 130 Gemeinden und Städten österreichweit unterstützt.