Der Eröffnungstag war für die Kärntner Modellbahn-Fans ein großer Tag. Es gibt endlich wieder ein Modellbahngeschäft in Kärnten. In den Vitrinen sind Dampflokomotiven aus längst vergangenen Epochen bis hin zu den neuesten Triebfahrzeugen der modernen europäischen Bahnen ausgestellt. Großteils im Maßstab 1:87, also in der gängigsten Spurweite H0.
„Kunden greifen die Ware gerne an“
Betrieben wird das Geschäft in der Villacher Dietrichsteingasse von Thomas Vogltanz. Seine Firma „Modellbahndiskont“ begann als Internethandel in Wiener Neustadt, dann kam eine Filiale in Wien dazu und jetzt in Villach. Ein Trend weg vom Internet, hin zum richtigen Geschäft: "Bei uns ist es so, die Kunden bestellen online mit Abholung in den Geschäften. Sie schauen sich das einfach gerne an.
Sie reservieren online, wir legen das weg, verständigen den Kunden und dann kommt er einfach, wenn er Zeit hat und schaut sich das an." Das sei in der Branche sehr gut, weil der Kunde die Teile gerne in die Hand nehmen möchte. Da in Kärnten mit einem Geschäft der Versand wegfalle, habe er sich gesagt, das probiere er, so Vogltanz.
Versand wird immer teurer
Kunden würden sich gratis Versand erwarten, für die Händler würde das aber immer teurer, sagte Vogltanz. Schon allein deshalb würde sich ein Geschäft rechnen. Das Hobby Modellbahn erlebte während der Pandemie einen neuen Höhenflug, samt kräftigen Umsatz-Zuwächsen: „Die Leute waren zu Hause, haben ihre Eisenbahn wieder irgendwo gefunden, und haben Zeit gehabt. Das war natürlich für uns, für die ganze Branche der Modellbahn und der Spielebranche, sicher auch ein Plus.“
Für die Kärntner Modellbahn-Enthusiasten ist ein lokaler Händler das große Plus für ihr Hobby, sagte Lukas Reiger aus Klagenfurt: „Vor allem in Kärnten ist man gezwungen, dass man entweder Richtung Wien fährt oder Richtung Graz oder eben auf den Onlinehandel zurückgreift. Aber trotzdem, bei dem Hobby ist es halt so, dass man die Sachen gerne anschaut. Oft gibt es Details, die einem nicht gefallen, deswegen nimmt man es nicht. Und dann erspart man sich das Zurückschicken.“
Geschäft will auch Treffpunkt sein
Alexander Morre aus Villach sammelt leidenschaftlich Lokomotiven, etwa 120 verschiedene Modelle hat er schon. Er kauft schon lange bei Vogltanz und sei auch meistens zu ihm nach Wien gefahren. Diese Wege sparen sich die Kärntner Modellbahnfreunde jetzt und haben mehr Zeit zum Fachsimpeln im Villacher Geschäft. Auch dafür soll es da sein, sagte der künftige Verkäufer in der Ankershofengasse, Elmar Rohrer: „Wo man einmal hingehen kann oder auch andere Leute treffen. Oft trifft man dann wen und der hört dann, du hast das Problem auch. Der hat dann schon eine Lösung dafür. Es ist auch eine Plattform, wo sich die Leute treffen können.“