Spritze
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Chronik

Warnung vor Infektionskrankheiten

Bis Freitag läuft die europäische Impfwoche. Unter dem Motto „Vorbeugen, Schützen, Impfen“ wollen Politik, Gesundheitsämter und Ärztekammer auf den Nutzen der Spritzen gegen Infektionskrankheiten aufmerksam machen. Die Impfzahlen gingen während der Pandemie zurück, nun könnten sich gefährliche Infektionskrankheiten ausbreiten.

Die Kühlhäuser in den Kärntner Gesundheitsämtern sind prall mit Impfstoffen gefüllt, schließlich sind für diese Woche schon viele Termine ausgebucht, ein großer Andrang von Impflingen wird erwartet. Die Klagenfurter Amtsärztin Nadja Ladurner: „Unser Ziel ist es, die Achtsamkeit betreffend Impfungen wieder in den Mittelpunkt zu rücken, damit so wichtige Impfungen wie eine Zeckenimpfung, gegen Tetanus oder Masern wieder ein bisschen präsenter sind.“

Impfwoche

Auch Kontrolle der Impfpässe möglich

Bei Kindern sei der Durchimpfungsgrad noch gut, bei Erwachsenen bestehe meist Nachholbedarf, sagte Ladurner: „Bei Erwachsenen schaut keiner zu Hause, ein Erwachsener muss das selbst kontrollieren. Wir bieten auch die Kontrolle der Impfpässe an, weil das oft sehr verwirrend ist, es ändern sich die Empfehlungen und die Impfstoffnamen.“

Während der Coronavirus-Pandemie sei es zu einer allgemeinen Impfmüdigkeit gekommen, vor allem bei Standardimpfungen, die für einen lebenslangen Immunschutz immer wieder aufgefrischt werden sollten, sagt Andrea Dorighi vom Infektionsschutz der Landessanitätsdirektion. Zum Beispiel gibt es eine Vierfachimpfung für Tetanus (Wundstarrkrampf), Diphtherie, Kinderlähmung (Poliomyelitis) und Keuchhusten (Pertussis): „Die sollte alle zehn Jahre aufgefrischt werden.“

Amtsärztin  Nadja Ladurner
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Amtsärztin Nadja Ladurner

Sorgenkind Masernimpfung

Ein Sorgenkind ist und bleibt die Masernimpfung, Jahr für Jahr steigen die Infektionszahlen. Das müsste laut Medizinern nicht sein, würde die Durchimpfungsrate bei 95 Prozent liegen. Eine Studie der TU Wien zeigt aber ein anderes Bild, sagte Dorighi: „Bei zweijährigen Kindern im Jahr 2021 waren bei der ersten Teilimpfung noch 84 Prozent der Kinder geimpft, bei der zweiten Teilimpfung waren es nur noch 74 Prozent, also sicherlich zu wenig.“

Flächendeckende Impfzahlen gibt es in Kärnten nicht, der elektronische Impfpass soll das künftig ändern.

Andrea Dorighi vom Infektionsschutz der Landessanitätsdrektion
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Andrea Dorighi vom Infektionsschutz der Landessanitätsdirektion

Neue Impfungen für ältere Personen empfohlen

Ältere Menschen über 60 sollten sich auf kürzere Impfintervalle einstellen, weil sich das Immunsystem verändert. Zudem werden im höheren Alter zusätzliche Impfungen empfohlen, dazu zählen die Pneumokokken-Impfung und relativ neu die Impfung gegen Gürtelrose, so Dorighi.

Die europäische Impfwoche läuft bis Freitag mit erweiterten Öffnungszeiten in den Gesundheitsämtern, aber auch danach sind Impfungen überall möglich.