Chihuahua-Mischling Carlos
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Chronik

Chihuahua-Mischling totgebissen

In Ferlach ist ein kleiner Chihuahua-Mischling beim Spazierengehen von einem anderen Hund, der sich losgerissen hat, totgebissen worden. Die Besitzerin trauert und will andere Hundebesitzerinnen und -besitzer vor Gefahren warnen. Kärntens Tierombudsfrau fordert einmal mehr einen verpflichtenden Hundeführschein.

Elf Jahre lang war Chihuahua-Mischling Carlos für Vanessa Maurer so etwas wie ein Familienmitglied. Vergangenen Donnerstag wurde der Hund vor ihrer Wohnanlage in Ferlach von einem Labradormischling totgebissen, so Maurer: „Ich wollte nur spazieren gehen. Eine Dame war schon da, und ich habe gesehen, dass sie Schwierigkeiten mit ihren drei Hunden hatte. Ich wollte noch zur Seite gehen, aber da hat sich der Labradormischling schon losgerissen. Er hat meinen Chihuahua Carlos am Genick erwischt. Carlos ist nach ein paar Minuten an Ort und Stelle verstorben.“

Hund totgebissen

Besitzer wurde ebenfalls gebissen

Auch Maurer wurde in den Arm gebissen und verletzt. Der Labradormischling hatte keinen Maulkorb getragen und soll auch nicht zum ersten Mal zugebissen haben, sagte Maurer: „Ich habe auch Angst um mein Kind, und die Nachbarin hat Angst um ihre Kinder. Man sieht die Frau oft spazieren gehen, auch mit fünf Hunden. Wir haben da kein Verständnis mehr.“

Redakteur
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ORF-Redakteur Andreas Kimeswenger mit Vanessa Maurer und dem nun leeren Schlafplatz ihres Chihuahuas Carlos

Die Besitzerin des Labradormischlings sei schon kurz nach dem Vorfall weg gewesen, sagte Maurer. Sie erstattete bei der Polizei Anzeige. Die Bezirkshauptmannschaft muss nun entscheiden, ob der Hund seiner Halterin abgenommen wird oder nicht.

Tierschutzombudsfrau Jutta Wagner
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Tierschutzombudsfrau Jutta Wagner

Verantwortung trifft Hundebesitzer

Die Verantwortung tragen die Hundebesitzerinnen und -besitzer, sagt Tierschutzombudsfrau Jutta Wagner: „Wer einen Hund hält, muss dafür Sorge tragen, dass er niemanden belästigt oder gefährden kann. Einem bissigen Hund muss man einen Maulkorb und eine Leine verpassen.“ Bis auf eine Meldepflicht ist das Halten von Hunden in Kärnten nicht geregelt. Wagner fordert einen verpflichtenden Sachkundenachweis, also eine Art Hundeführschein, wie es ihn in sieben Bundesländern schon gibt.

„In anderen Bundesländern ist das so geregelt, dass mindestens vier Stunden Sachkunde verpflichtend vorgeschrieben sind, manchmal sind es auch zehn Stunden. Da lernen die Menschen eben etwas über die Tierart Hund, über die Bedürfnisse, über das Ausdrucksverhalten, über die Erziehung, gesetzliche Vorschriften und so weiter. Das fordere ich seit Jahren, und das wäre dringend notwendig.“