Es sei eine Verunsicherung im Handel zu spüren, sagt Hubert Aichlseder, der Sprecher des Autohandels in der Wirtschaftskammer: „Heuer haben wir eine eher mangelnde Frequenz in unseren Autohäusern. Das heißt, vor allem im privaten Bereich läuft der Direktverkauf momentan nicht so gut.“ Zusätzlich verunsichern die gestiegenen Zinssätze, etwa beim Leasing, dem Mieten von Fahrzeugen. Der Zinssatz stieg von um die zwei Prozent auf viereinhalb bis acht Prozent.
Teure Autoleasingverträge
Kauf statt Risiko durch Zinsen
Wenn ein Leasing-Vertrag ausläuft, stellt sich damit die Frage – wenn genug Geld vorhanden ist – ob das Auto nicht besser gekauft werden sollte, sagt Aichelseder. Diese Lösung wählte auch Lisa Sonnberger aus Klagenfurt, eine Kundin im Autohaus Aichelseder. Seit Jahren least sie ihr Auto. Doch heuer will sie den Leasing-Vertrag nicht mehr verlängern und kauft ihr Fahrzeug zum Restwert.
Sonnberger: „Angesichts der Wirtschaftslage habe ich mir gedacht, dass es prinzipiell für mich besser ist ich kaufe mein Auto heraus und habe meine Ruhe von Leasing et cetera. Ich glaube, vor allem, wenn man mit dem Fahrzeug zufrieden ist, ist es im Moment die bessere Wahl.“
Aichelseder: Lieferengpässe beendet
Wer sich weiter für das Leasing entscheidet, sollte sich des Risikos bewusst sein, sagt Aichelseder: „Wer glaubt, dass die Zinsen noch massiv steigen, für den könnte der Einstieg in einen Fix-Zinssatz das Richtige sein. Wer sagt, wir sind am Plafond, der kann eine variable Finanzierung wählen.“ Wer bereits einen Fix-Zinssatz hat, kann bis zum Vertragsende von relativ geringen Zinsen profitieren. Ein Vergleich der Kosten sollte gemacht werden.
Jedenfalls sei bald wieder mit Rabatten zu rechnen, denn die Lieferengpässe der letzten Jahre sind vorbei, sagt Aichelseder. Händler hätten so wieder mehr Spielraum bei Angeboten: „Nachdem die Verfügbarkeit bei Fahrzeugen wieder größer wird, ist es bei Neuverträgen so, dass teilweise entsprechende Stützungen der Hersteller auf Leasingverträge bestehen und dann liegt man unter vier Prozent. Das heißt, es schaut für den Konsumenten wieder besser aus.“