Wer vom Lorenziberg zum Magdalensberg sehen kann, hat rund 50 Kilometer in den Beinen. Um Mitternacht machten sich wieder Tausende von dort auf den Weg über die vier Berge. Von der Finsternis ging es ins Licht. Wer es nicht gar so eilig hatte, erlebte beim Abstieg vom Ulrichsberg bereits die Morgendämmerung.
Tausende beim Vierbergelauf
„Es findet im Kopf statt“
Was braucht man, um das Ziel zu erreichen? Teilnehmerin Manuela Krainer meint Durchhaltevermögen: „Ich denke, es findet im Kopf statt, ob man weitergeht oder nicht.“ Manche nutzen die Kirche für eine kurze Pause und ein Nickerchen. Pilger Ulrich Gridl sagte, er sei letztes Jahr mit dabei gewesen und habe nicht gedacht, dass er das noch einmal machen werde.
29 Rosenkränze sollte man während der Wallfahrt beten. Das leise Murmeln hörte man nur selten, zumindest die Bischofsmesse wollten viele aber nicht auslassen. Weiter ging es danach in einem Auf und Ab nach Zweikirchen mit der Kreuzbegegnung, dem Umrunden der Kirche und zum traditionellen Körnertausch. Ein erfahrener Vierbergler hat immer genügend Süßigkeiten für die Kinder eingesteckt und auch ein zweites Paar Schuhe kann von Vorteil sein.
Jeder hat seinen Grund für den Vierbergelauf
Die Gründe, warum Menschen hier mitgehen sind vielfältig. Johannes Müller möchte an seine persönliche Grenze gehen und seine persönliche Kommunikation mit „Oben“ führen. Für Bibiane Töplitzer ist wichtig, in der Gemeinschaft und nicht alleine zu gehen. In der Nacht gebe es eine ganze eigene Atmosphäre, das sollte man einmal erleben. Sepp Lackner sieht es teilweise als Tradition und teilweise als Religion. Auch Fitness sei dabei, so Lackner. Sigi Napetschnigs Vater hatte vor seinem Tod gesagt, das Kreuz der Familie sollte den Weg immer gehen und bisher habe es immer Segen gebracht. Durchhalten, aushalten, innehalten – und früher oder später ankommen.