Am 16. April 1963 um 16.00 Uhr fuhr die letzte Straßenbahn durch Klagenfurt, vom Heiligengeistplatz zum Hauptbahnhof. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde in die vier Straßenbahnlinien nicht mehr investiert. Außerdem waren sie eingleisig, der Gegenverkehr musste ausweichen. Die Straßenbahnen waren auch dem zunehmenden Autoverkehr im Weg.
Viele Versuche, Straßenbahn wiederzubeleben
Immer wieder gab es in den vergangenen Jahrzehnten Versuche, zumindest eine Linie zum See wiederzubeleben. Und für die Idee einer zwei Kilometer langen Straßenbahn vom Wörthersee rund um den Europapark gab es sogar 25 Anläufe, so Jörg Prix von den Nostalgiebahnen in Kärnten: „Die Idee der See-Tramway ist 1994 sehr konkret geworden. Dann hat die Stadt den Planungsauftrag erteilt, hat auch Geldmittel für die Restaurierung der Fahrzeuge bereit gestellt und da sind Varianten erarbeitet worden, bei denen immer irgendetwas nicht gepasst hat.“
Was in der Wirtschaftswunderzeit als nicht modern galt, läge heute im Trend. Ein städtisches Verkehrsmittel ohne Abgase. Die Chance, dass es in Klagenfurt wiederkommt ist derzeit gleich Null.
Stadträtin Sandra Wassermann (FPÖ), Referentin für öffentlichen Personenverkehr in Klagenfurt: „Natürlich blutet mir als Verkehrsreferentin das Herz, dass man nicht mehr in die Straßenbahn einsteigen kann, um nach Annabichl oder zum Wörthersee zu fahren, weil man den Trend der Zeit im Sinne der Mobilitätswende entsprechen kann und mit einer Straßenbahn ist man viel umweltbewusster unterwegs.“
60 Jahre Ende der Straßenbahn
Stadt: Kein Geld für Straßenbahn
Finanziell sei es der Stadt derzeit nicht möglich, eine Straßenbahn zu errichten. Dabei war Klagenfurt Vorreiter bei der Errichtung der Fußgängerzone. 1961 wurden einige Straßen in der Innenstadt für den Verkehr gesperrt. Das schauten sich in Folge viele weitere Städte ab. Auf die Straßenbahn konnten aber die Stadt- und Verkehrsplaner so wie die Politik verzichten. Das automobile Zeitalter überrollte somit auch Klagenfurt.