Patientin in Arztpraxis
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Chronik

Langes Warten auf ÖGK-Rückzahlungen

Wartezeiten von mehreren Monaten müssen Versicherte derzeit bei der Rückerstattung von Wahlarztkosten durch die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) in Kauf nehmen. Die ÖGK begründet den Rückstau in Kärnten mit saisonalen Schwankungen bei der Bearbeitung von Anträgen, die zum Großteil noch auf Papier eingereicht werden.

Mehrere Monate schon sind derzeit bei vielen Kärntnerinnen und Kärntnern eingereichte Wahlarztrechnungen ausständig. Eine Betroffene, die namentlich nicht genannt werden will erzählt, dass sie auf Beträge von insgesamt mehreren hundert Euro wartet.

„Ich warte auf sechs Rechnungen, die ich im November und Dezember eingereicht habe. Es sind etliche hundert Euro. Ich möchte das ja auch mit meiner Zusatzversicherung abrechnen. Ich brauche das Geld. Ich habe auch schon bei der ÖGK angerufen und da hieß es, ich muss warten und Geduld haben, es geht nicht so schnell.“

ÖGK Zentrale Kärnten außen
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Durchschnittlich 80 Tage Bearbeitungsdauer

Auch um bei der ÖGK einmal telefonisch durchzukommen, braucht es Geduld. Bei der ÖGK wollte man am Mittwoch dem ORF – auch nach mehrmaliger Anfrage – kein Interview zu den massiven Bearbeitungs-Rückständen geben. Im Laufe des Nachmittags wurde per schriftlicher Stellungnahme aus Wien mitgeteilt: „Derzeit dauert die Bearbeitung der Anträge für Wahlarztkostenerstattung leider etwas länger. In Kärnten liegen wir aktuell bei 80 Tagen Bearbeitungsdauer. (…) Größte Herausforderung ist die steigende Anzahl an Honorarnoten, sowie die Tatsache, dass der Großteil der Honorarnoten noch auf Papier eingereicht wird.“

Online-System soll Antragstellung erleichtern

Daher setzt die ÖGK auf die Digitalisierung. Mit dem System WAH Online, also Wahlarzthonorar online, können Wahlärzte die bezahlten Honorarnoten ihrer Patientinnen und Patienten direkt online an die ÖGK übermitteln. Der Versicherte muss erst gar keinen Antrag stellen. Allerdings wird dieses System noch nicht vielen Wahlärzten angeboten. Auch so mancher Patient setzt noch lieber auf Papier, statt die ÖGK-App zu benutzen.