70 Stunden lang waren die 35 Menschen aus Ägypten, Bangladesch und Nepal unterwegs, eingepfercht zwischen Säcken mit Kunstoffgranulat – mehr dazu in 35 Geschleppte in verplombtem Anhänger. Sie suchen auf illegalem Weg in ein neues Leben von Rumänien nach Italien, so Gerald Tatzgern von der Schlepperbekämpfung im Bundeskriminalamt: „Diese Schleppergruppierungen dürften sich die Visafreiheit für Arbeitsvisa in Rumänien zunutze machen. Sie fliegen aus den Herkunftsländern nach Rumänien, erkennen rasch, dass sie keine oder schlecht bezahlte Arbeit bekommen. Die Schlepper versprechen ihnen dann Arbeit zum Beispiel in Italien.“
Organisierte Schlepperbanden
Nur Bruchteil wird entdeckt
Auf der Südautobahn entdeckt man nur einen Bruchteil der Transporte, so Tatzgern: „Wenn wir von einer Größenordnung ausgehen, dass von Rumänien aus hunderte weitergeschleppt werden, dann kommen sie auch durch Österreich." Die Kriminalisten gehen davon aus, dass sie am Dienstag in Villach Profischlepper erwischten. Der Sattelzug hatte sogar eine Videoüberwachung eingebaut. Polizei-Kontrollen seien schwierig, sagte Tatzgern. Die SChlepper seien gut organisiert, haben die Lkws teilweise präpariert, um Lärm zu vermeiden.“
Während der jetzigen Ermittlungen laufen, rollen die Schlepper-Lkws weiter durchs Land. Einige hätten auch Österreich als geplantes Ziel, wissen die Kriminalisten aus Erfahrung.