Quagga Dreikantmuschel
Wikipedia/Motte123
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Umwelt

Quaggamuschel in Seen entdeckt

2022 ist in Kärntner Seen erstmals ein Eindringling gefunden worden – die Quaggamuschel. Die weitere Vermehrung müsse gestoppt werden, so das Institut für Seenforschung (KIS), denn sie vermehre sich rasch, verstopft Rohre und Filter, führe zur Reduktion von Plankton und damit der Fischnahrung in den Seen.

Einen Monat vor Beginn der Badesaison richtete das Institut für Seenforschung ein Schreiben an einige Kärntner Seegemeinden. Sie werden gebeten, Informationen zur Quaggamuschel in ihrem Umfeld zu verbreiten, um dabei zu helfen, deren weitere Vermehrung zu stoppen.

2022 erstmals in Kärnten nachgewiesen

In einer Aussendung informiert Umwelt-Landesrätin Sara Schaar (SPÖ) am Mittwoch, dass bereits 2010 die im Schwarzen Meer heimische Quaggamuschel in der Donau bei Linz gefunden worden sei, 2016 dann auch im Bodensee. 2022 sei sie erstmals in Kärnten nachgewiesen worden. „Der Nachweis in Kärnten gelang sehr früh, weil das KIS gemeinsam mit dem Institut für Lebensmittelsicherheit, Veterinärwesen und Umwelt präventiv ein eDNA-gestütztes Monitoring aufgebaut habt.“ Es gebe im Wörthersee und Keutschacher See durch die eDNA-Methode eindeutige Hinweise, im Ossiacher See seien bereits die Muscheln selbst gefunden worden, so Schaar.

Verletzungsgefahr an scharfen Kanten

Roswitha Fresner vom KIS: „Fremde Arten konkurrieren mit heimischen oft um Nahrung, verdrängen sie außerdem aus Brut- und Lebensräumen. Die Quaggamuschel vermehrt sich rasch und kann auch Schäden an Anlagen zur Wasserentnahme wie Wärmepumpen oder Bewässerungsanlagen verursachen, indem sie Rohre und Filter verstopft. Tritt sie in Massen auf, kann ihre Filtrierleistung zur Reduktion von Plankton und damit der Fisch-Nährtiere führen. Weiters können sich Badegäste an ihren scharfen Kanten verletzen.“

Verbreitung über Sportgeräte und Schiffe

Daher sei es wichtig, die Badenden darüber aufzuklären, was sie selbst dazu beitragen können, um die Ausbreitung der Quaggamuschel in Kärnten zu verhindern. „Es ist eigentlich ganz einfach: Wassersport-Geräte und Badesachen sollten mit heißem Wasser sorgfältig gereinigt und an der Sonne getrocknet werden. Denn die Larven dieser gebietsfremden Art werden unbemerkt mit dieser Ausrüstung vom einen zum anderen Gewässer verschleppt“, so Schaar.

Die Verbreitung erfolgt über das Bilgenwasser von Schiffen, mit Angel- oder Tauch-Ausrüstung, Sportbooten, aber auch mit Stand-Up-Paddeln oder Badesachen. Die Quaggamuschel stammt aus der Dnjepr-Bucht im Schwarzen Meer. In Europa und Nordamerika verbreitete sie sich von dort aus mittlerweile stark. Ihren Namen hat sie vom Quagga-Zebra aus Südafrika, das nur wenige Streifen aufwies.