Zwei slowenische Minister folgten am Dienstag der Einladung des Globasnitzer Bürgermeisters Bernard Sadovnik. Die zweisprachige Unterkärntner Gemeinde, mit etwas mehr als 1.500 Einwohnern, ist damit – nicht zum ersten Mal – Zentrum für grenzüberschreitende Politik.
Slowenische Minister zu Besuch
Sadovnik: Sprachen der Nachbarn kennen lernen
Bürgermeister Sadovnik (EL): „Ich sehe die slowenische Volksgruppe auch als Brücke zwischen Slowenien und Kärnten. In einer europäischen Region geht es darum, dass wir die Sprachen im Land, aber auch unserer Nachbarn nicht nur kennen lernen, sondern sie auch sprechen und erlernen dürfen.“
Noch bevor die slowenischen Minister heute eintreffen, nutzen Volksschulkinder das frostige Wetter, um dem Landeshauptmann eine Unterschriftenliste zur Rettung der Eisbären zu überreichen. Kaiser verspricht, sich dafür – so gut er kann – einzusetzen.
57,2 Millionen Euro für gemeinsame Projekte
Bei dem Treffen geht es um ein ganzes Bündel volksgruppen-spezifischer Themen und um gemeinsame Projekte wie den Geopark Karawanken, so Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ): „Wir werden diese neun Kärntner und fünf Slowenischen Gemeinden – die hier wirklich zu einer Einheit zusammen gewachsen sind und viele bilaterale Kooperationen im touristischen, im geschichtlichen und kulturellen Sinn ausüben – bestmöglich unterstützen. Wir werden auch versuchen, dass wir in der kommenden Legislaturperiode entsprechende Unterstützungsmaßnahmen, was das Personal betrifft, mit ansprechen werden.“
Lob für die Zusammenarbeit kam am Dienstag auch von Seiten Sloweniens, das federführend für beide Länder 57,2 Millionen Euro bei der EU für gemeinsame Interreg-Projekte einreichen wird.
Slowenien: Wertvolle Zusammenarbeit
Aleksander Jevšek, Slowenischer Minister für Kohäsionspolitik: „Es hilft nichts, wenn du Geld hast, aber niemanden, der das Geld richtig einsetzt und wenn du keine entsprechenden Projekte hast, für die du diese finanziellen Mittel aufwenden kannst. Wir haben alles, deswegen ist die Zusammenarbeit so wertvoll.“
Besprochen wurden aber auch heikle Themen, darunter die finanziellen Probleme der zweisprachigen Kindergärten und die zweisprachige Gerichtsbarkeit in Kärnten oder das AKW Krsko und die deutsche Volksgruppe in Slowenien. Vereinbart wurde, dass grenzüberschreitende Treffen zukünftig zumindest eine Mal im Jahr stattfinden sollen.