Wald im Sommer (vor allem mit Fichten)
ORF
ORF
Chronik

Massenhafte Vermehrung von Borkenkäfern

Der Borkenkäfer richtet deutlich größeren Schaden in Kärntens Wäldern an, als sich noch im Vorjahr abgezeichnet hat. Allein im Bezirk Spittal an der Drau verzehnfachte sich der Schaden laut aktueller Einschätzung. Vorher wurde mit einer Versechsfachung gerechnet.

Die Borkenkäfer vermehren sich massenhaft. Diese Phase werde in Kärnten noch etwa zwei bis drei Jahre dauern, sagte Forstdirektor Christian Matitz. Im letzten Sommer redeten die Förster von einer Versechsfachung der betroffenen Flächen im Westen Kärntens geredet: „Das ist das Minimum, ich schätze, dass es das Zehnfache ist.“ Die Borkenkäfer haben seit einigen Jahren mehr als genug Futter durch Schneebruch und durch von der Trockenheit geschwächte Bäume.

Borkenkäferholz
ORF
Von Borkenkäfern befallenes Holz

„Befallene Bäume rasch fällen“

Ist der Käfer einmal im Wald, zählt rasches Handeln: „Das einzige, was hilft ist bei Frischbefall, die Bäume zu erkennen, rasch zu schlägern und aus dem Wald zu bringen.“ In ebenen Flächen sind Schlägerungen, Abtransport und Wiederaufforstung möglich, wenn auch personalintensiv und teuer. Doppelt so schwierig ist die Lage im Schutzwald, es werde bereits getan, was möglich sei, so Matitz: „Der Weg ist der richtige, es fehlt halt an den Ressourcen, Personal- und Finanzressourcen sind begrenzt. Im Schutzwald kostet eine Aufforstung pro Hektar 10.000 Euro. Das können die meisten Waldbesitzer nicht stemmen.“

Etwa 20.000 Hektar, vor allem hitzeempfindliche Fichtenkulturen, sind in Kärnten betroffen. Deshalb werden Lärchen, in den Mittellagen buchen, Tannen und in tiefen Lagen Eichen und Bergahorn nachgepflanzt. Vom Borkenkäfer kann auch jeder Gartenbesitzer betroffen sein, denn auch Thujen stehen auf dem Speiseplan der Schädlinge.