Kaltluftvorstöße sind für März und April generell nicht außergewöhnlich. Weil die Winter durch den Klimawandel aber milder werden, setzt die Vegetation im Schnitt um 14 Tage früher ein als noch vor 15 Jahren. Kärntens Obstkulturen dürften aber zumindest vom aktuellen Frost verschont bleiben. Siegfried Quendler von der Landwirtschaftskammer gibt Entwarnung.
Die Marille und der eine oder andere Kirschbaum seien derzeit in Blüte: „Alles andere ist noch nicht von der Entwicklung her noch nicht so weit und das ist unser Vorteil. Knospen, die noch geschlossen sind – wie vielfach beim Kernobst – sind dem Frost gegenüber nicht so empfindlich. Sie halten minus ein und zwei Grad aus.“ Die heimischen Obstbauern hätten nur vereinzelte Marillenbäume, also keine großen Plantagen, so Quendler.
Spätfröste gefährden Obstkulturen
Oft entscheiden schon wenige Zehntelgrade, ob es zu Frostschäden an Obstkulturen kommt. Aktuell sind vor allem Beckenlagen gefährdet. Bis zu den Eisheiligen können die Spätfröste den Obstkulturen aber noch gefährlich werden, so Quendler: „Die grüne Frucht ist eigentlich noch empfindlicher als die Blüte selbst. Wenn wir heuer mit der Blüte drüberkommen und es kommt Ende April zu Minusgraden kann uns alles genauso absterben.“
Wetterwarncockpit liefert Informationen per Handy
Maßnahmen gegen Frostschäden – wie die Frostberegnung oder das Aufstellen von Heizöfen und Paraffinkerzen – sind aufwendig und sehr teuer. Die österreichische Hagelversicherung bietet ein eigenes Wetterwarncockpit an, das auf den Quadratkilometer genaue Daten liefert.
Meteorologin Barbora Stuhl sagte dazu, es gehe von Frostwarnungen bis hin zu Niederschlags- oder Sturmwarnungen. Es gebe auch die Möglichkeit, eine eigene App der Österreichischen Hagelversicherung downzuloaden, wo man sich das Wetter und die Analysen am Handy abrufen kann.