Chronik

SPÖ Kärnten will mit Jugendslang punkten

In der Debatte um den SPÖ-Bundesparteivorsitz versucht die Kärntner SPÖ aus der Not eine Tugend zu machen: Einen eigenen Kandidaten oder eine Kandidatin will sie zwar nicht ins Rennen schicken. Die Landes-SPÖ wirbt aber nun in sozialen Netzwerken mit Beiträgen in Jugendsprache um neue Mitglieder.

Der Altersschnitt der SPÖ-Mitglieder liegt bei mehr als 60 Jahren. Die SPÖ hofft daher auch auf jungen Nachwuchs. Er soll nicht nur die Zukunft der Partei, sondern auch die zukünftige Bundespartei-Spitze mitbestimmen. Am Freitag ist ein entscheidender Stichtag: Wer bis dahin Mitglied ist, darf an der Mitgliederbefragung teilnehmen.

SPÖ: Wollen mit Augenzwinkern Aufmerksamkeit erregen

Für einige Reaktionen sorgt nun die Sprache, mit der die SPÖ auf der Online-Plattform Twitter wirbt. Anstelle des SPÖ-Teams ist da von einer „Squad“ die Rede; die Region, in der es etwa um Nachhaltigkeit gehe, wird als „Hood“ bezeichnet – beides typische Jugendbegriffe. Dazu gibt es zahlreiche Emojis. Landesgeschäftsführer Andreas Sucher sagte, man wolle mit einem gewissen Schmunzeln und Augenzwinkern Aufmerksamkeit bekommen und damit Zielgruppen erreichen.

Unter einem der Beiträge ist etwa „Ouch“ oder „Cringe“ – ein Ausdruck fürs Fremdschämen – zu lesen. Ein anderer Twittern-Nutzer meint sogar, solche Beiträge seien ein mit ein Grund, warum kein junger Mensch mehr SPÖ-Parteimitglied sein wolle.

15 bis 20 neue Mitglieder pro Tag

Auf die Frage, ob man also an jungen Menschen vorbeikommuniziere, meinte Sucher: „Nein, ganz im Gegenteil. Es geht in der Politik auch sehr stark darum, Aufmerksamkeit zu bekommen. In diesem Fall haben wir das somit erreicht.“

Seit die Termine für die Mitgliederbefragung feststehen, verzeichne die SPÖ in Kärnten laut Sucher übrigens 15 bis 20 neue Mitglieder pro Tag.