Die jahrelangen Niedrigzinsen hatten in ganz Europa zu rekordhohen Immobilienpreisen geführt. Laut Nationalbank war zuletzt ein Drittel der Immobilien in Österreich überbewertet.
Verantwortlich für den Preisstopp ist die Erhöhung der Leitzinsen durch die Europäische Zentralbank im Kampf gegen die Inflation. Anstatt mit billigen Krediten rasches Kaufen zu ermöglichen und damit die Preise anzutreiben, führen teurere Kredite zu einem Sparverhalten der Kunden. In Umlauf befindliches Geld wird dadurch mehr wert, die Inflation sollte gestoppt werden.
Preisanstieg bei Wohnungen über 15 Prozent
Und die Erhöhung des Leitzinses hat nun wohl am Häuser- und Wohnungsmarkt die Trendwende verursacht. Der jahrelange Preisanstieg bei Wohnimmobilien ist zu Ende. Erstmals seit 2016 sind Häuser und Wohnungen in Österreich nicht mehr teurer geworden. Den höchsten Preisanstieg bei den Wohnungen hatte zuletzt noch Kärnten mit 16,7 Prozent verzeichnet, heißt es von der APA. Bei den Häuserpreisen lag Kärnten mit knapp über neun Prozent Steigerung deutlich hinter dem Höchstwert von fast 14 Prozent in Salzburg, hieß es von der Statistik-Austria.
Bank- und Immovertreter drängen auf Lockerung
Die Zahl der Wohnimmobilienkäufe ging im Vorjahr im Vergleich zu 2021 um mehr als 14 Prozent zurück. Projektentwickler, Bauwirtschaft und Banken reagierten schon im Herbst auf diese Trendwende. Sie klagten über eine Flaute am Immobilienmarkt. Vertreter der Immobilien- und der Bankenbranche drängten deshalb schon wieder auf Lockerungen bei der Vergabe von Krediten. Doch die Finanzmarktaufsicht lehnte eine Aufweichung der Vergaberegeln ab. Das Vertrauen in einen stabilen Finanzmarkt dürfe nicht gefährdet werden.