Die Feldmaus gehört zu den Wühlmäusen
Tiere

Wühlmäuse auf dem Vormarsch

Im Frühling erwachen auch die Wühlmäuse aus ihrem Winterschlaf. Sie graben ihre neuen Gänge und können große Schäden verursachen – sowohl im privaten Garten, als auch im landwirtschaftlichen Bereich. Doch es gilt, sie nicht mit dem geschützten Maulwurf zu verwechseln.

Generell sei es wichtig zu differenzieren, ob es sich um einen Maulwurf oder eine Wühlmaus handelt, so Schädlingsbekämpfer Philipp Stingl. Ihre Häufen seien für Laien bzw. nicht sachkundige Personen nur schwer zu unterscheiden. „Ein Maulwurfhaufen ist eher nach oben gewölbt, ein Wühlmaushaufen hingegen ist sehr breit verstreut“, so der Experte. Ein Test mit einer Karotte könne ebenfalls Gewissheit bringen: „Wenn man vor einen Gang eine Karotte legt und sie ist am nächsten Tag angebissen, kann man sicher sein, dass es sich um Wühlmäuse handelt.“

Bevor man also zum großen Maßnahmenpaket greift, sollte also erst einmal geklärt werden, ob tatsächlich Wühlmäuse die neuen Gartenbewohner sind oder ob sich vielleicht ein Maulwurf unter dem Rasen niedergelassen hat. Denn er steht unter Naturschutz und darf nicht getötet, nicht einmal gestört werden. Die Wühlmaus hingegen ist nicht geschützt.

Rötelmaus
Auch die Rötelmaus gehört zu den Wühlmäusen

Klimawandel führt zu rasanter Weiterentwicklung

Wühlmäuse sehen mit ihren braunen Kulleraugen und dem flauschigen Fell niedlich aus. Aber die kleinen Nagetiere mit ihren scharfen, langen Zähnen sind Schädlinge und können große Schäden verursachen. „Im landwirtschaftlichen Bereich wird durch ihre Grabungen sehr viel an Kulturgut – Pflanzen, Saatgut – zerstört. Im privaten Bereich zerfressen sie den Rasen oder Salate. Sie gehen vor allem auf die schmackhaften Wurzeln. Man sieht auch braune Flecken auf der Wiese. Das sieht auch sehr unschön aus“, sagt Philipp Stingl.

Schäden durch Wühlmäuse
Deutliche Wühlmausspuren im Freiland

Die Wühlmäuse sind immer häufiger aktiv, so der Schädlingsbekämpfer: „Mittlerweile sind sie auch im Herbst tätig. In den Wintermonaten werden sie eher ruhiger, aber dann im Frühling werden sie wieder aktiv. Durch die globale Erwärmung werden die Populationen nicht mehr ausgerottet. Sie haben keine natürlichen Feinde und sterben keiner natürlichen Tode mehr.“ Somit entwickelt sich die Population rasend weiter – zum Leid der Gartenbesitzer. In Kärnten gibt es verschiedene Methoden zur Bekämpfung und Vertreibung von Wühlmäusen: „In der Landwirtschaft würde ich auf die Wiedereinbürgerung von natürlichen Feinden, wie Hermelinen und Mauswieseln, achten.“

Vergrämung führt oft lediglich zu Abwanderung

Im privaten Bereich gibt es zum Beispiel die Möglichkeit der Vergrämung, sagte Stingl. Dabei werde ein Loch gegraben und mit einer Schwefelkartusche gefüllt: „Durch den Geruch des Gases wird der Nager vertrieben.“ Es könne jedoch vorkommen, dass die Wühlmäuse durch derartige Vergrämungsaktionen einfach zum Nachbarn abwandern. Wichtig sei es, die richtigen Maßnahmen zu setzen und einen Schädlingsbekämpfer dazu holen, der sich die Situation im Garten anschaut. Letztendlich sei es auch eine Geduldsfrage, ob man sich eine Lösung binnen weniger Tage oder Wochen erwarte, so der Experte.