Die Lok wird am Wohnhaus vporbei gehoben
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Chronik

Lokbergung nach Zugsunfall

Nach wie vor ist nicht geklärt, warum am 20. Jänner ein Güterzug in Fürnitz ein rotes Signal überfahren und in einen entgegenkommenden Zug gekracht ist. Die Aufräumarbeiten wegen 70.000 Litern ausgelaufenen Kerosins werden Monate dauern. Am Freitag wurde eine der zwei verunglückten Lokomotiven geborgen.

Mehr als einen Monat lang sind die Lokomotiven, die hintereinander durch einen anderen Zug gerast waren, auf dem Parkplatz vor einem Haus gelegen. Ein Video aus der Überwachungskamera eines angrenzenden Wohnhauses zeigt den Unfall hinter der Lärmschutzwand. Der Mast mit der Oberleitung knickte um, es begann sofort zu brennen. Am Freitag wurde die erste Lok abtransportiert, am Sonntag ist die zweite Lok an der Reihe. Trotz abmontierter Teile wiegen die Loks gut 50 Tonnen.

Lokbergung Fürnitz

Lok in Zentimeterarbeit aufgerichtet

Für die Anrainerinnen und Anrainer sind die Eisenbahnwracks eines ausländischen Betreibers schon ein vertrautes Bild. Es riecht auch deutlich nach Kerosin, sagte Anrainerin Christl Pirker. Ihre Garage konnte sie wegen der Loks vorerst nicht mehr erreichen: „Das ist nicht angenehm gewesen.“

Zuerst musste die Lokomotive vorsichtig aufgerichtet werden. Es ist Zentimeterarbeit, bei der man nie genau weiß, was passiert. Nach einer halben Stunde war die Lok aufgerichtet und bereit, vom Kran verladen zu werden.

Zig-Tausende Liter Kerosin liefen aus
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70.000 Liter Kerosin sind im Erdreich versickert

Sanierung wird Ende des Jahres abgeschlossen

Anrainer Herbert Weigl erinnerte sich an den Unfallmorgen: „Ich habe die Waggons aufrecht stehen sehen, dann hat es zu brennen begonnen, und ich habe die Feuerwehr angerufen.“ Auf der anderen Seite der beim Zusammenstoß der Züge zerstörten Bahnanlage wird ebenfalls gearbeitet. Brunnen sichern das Erdreich gegen das ausgelaufene Kerosin.

Die Sanierung sollte mit Ende des Jahres abgeschlossen sein, sagte Gert Lenzhofer (ÖBB): „Allerdings werden wir auch danach noch Nachsorgemaßnahmen umsetzen müssen, das heißt, die Bodensanierung wird noch weiter gehen.“

Die Lok wird am Wohnhaus vorbei auf einen Anhänger gehoben
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Kran hob Lok auf Anhänger

Am frühen Nachmittag konnte der spektakuläre Teil der Bergung in Angriff genommen werden. Die Lokomotive wurde von einem Kran knapp am Wohnhaus vorbeigehoben. Nach einer halben Stunde war die Lok aufgeladen. Für die Fürnitzerinnen und Fürnitzer, die hier nur knapp einer Katastrophe entronnen waren, eine Erleichterung.