Ohrenuntersuchung
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Gesundheit

Immer mehr Menschen hören schlecht

Nach Studien ist jeder Fünfte in Kärnten schwerhörig. Bei den über 60-Jährigen sogar jeder Dritte, und es werden immer mehr. Grund könnte das steigende Durchschnittsalter sein. Am Freitag macht der „Tag des Hörens“ darauf aufmerksam.

Einmal in der Woche treffen einander Schwerhörige im Verein „Forum besser hören“ in Klagenfurt. Zum Austausch, über ihre Probleme, am Alltag teilzuhaben, aber auch über mögliche Hilfsmittel.

Viele schwerhörige Menschen sind von Geburt an Schwerhörig, können aber mit einem speziellen Cochlea Implantat relativ gut hören. „In meinem Fall höre ich ein bisschen lückenhaft. Ich war ja noch nie hörend. Ich stelle mir also schon vor, den Unterschied zwischen hörend und schwerhörend zu wissen“, so Eva Wiltsch, die schwerhörend ist.

Eva Wiltsch Betroffene schwer hörend
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Ein Fünftel der Bevölkerung betroffen

Andrea Reif ist oft zu Besuch im Schwerhörigen-Zentrum, obwohl sie nicht schwerhörig ist. Sie hilft allerdings als einzige Schrift-Dolmetscherin in Kärnten. „Zum Beispiel bei Aus und Weiterbildungen, bei Veranstaltungen aber auch bei Arztterminen beispielsweise, je nach dem wo sie uns brauchen und wir stellen akustische Barrierefreiheit her.

Andrea Reif Schrift-Dolmetscherin
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Obfrau Brigitte Slamanig geht davon aus, dass in Kärnten etwa 120.000 Menschen von einer Hörminderung betroffen sind. Jährlich werden es mehr: „Man geht davon aus, dass 19 Prozent der Bevölkerung eine Hörminderung haben, das sind 1,7 Millionen Menschen, in Kärnten 120.000.“

Brigitte Slamanig
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Brigitte Slamanig

Viele wollen es nicht wahrhaben

Das passiere bei vielen oft schleichend über Jahre, allerdings gebe es auch Hörstürze oder Schäden durch Lärm. Dazu kommen gewisse Erkrankungen wie Masern, Mumps oder Hirnhautentzündung, die zu Hörminderungen führen können, so Slamanig. Man merke es oft als erstes, wenn man Gesprächen nicht mehr folgen könne oder zum Beispiel die Türglocke nicht mehr richtig höre.

Schwerhörigkeit
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Viele wollen es nicht wahrhaben, so Slamanig. Das sei ein Problem, denn je früher der HNO-Facharzt und in weiterer Folge ein Hörgeräteakustiker aufgesucht werden, desto besser, sagte sie. Man solle frühzeitig ein Hörgerät anpassen wollen, denn je länger man warte, desto schwieriger sei die Gewöhnung.

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Kostenlose Beratung in Klagenfurt

Lärm vermeiden sei die beste Vorbeugung. Ist jedoch ein Hörschaden eingetreten, ist der Weg hierher unausweichlich. Zum Hör-Akustiker. Je früher desto besser raten Experten. Das Forum besser hören informiert und berät unabhängig, vertraulich und kostenlos in Klagenfurt, aber auch in den Bezirksstädten.