Julian Tiefnig
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Lifestyle

Junger Mölltaler lebt für das Schweißen

Julian Tiefnig aus dem Mölltal arbeitet leidenschaftlich gerne mit Metall – beruflich als Industrieschweißer, in seiner Freizeit als Künstler. Schon mit 15 begann er damit in der Werkstatt seines Großvaters. Noch bis 20. Mai ist eine Ausstellung im Kunstraum Obervellach mit seinen Werken zu sehen.

„Ich bin ein Schweißer und kann einfach nicht genug davon kriegen. Mir macht das einfach Spaß“, sagt der 22-Jährige. Schon im Alter von 15 Jahren begann er damit, in der Werkstatt seines Opas in Gößnitz Skulpturen aus Metall zu schweißen und schmieden.

„Schon während meiner Lehre gefiel mir die Arbeit mit Metall. Dann habe ich im Internet gesehen, was man alles daraus machen kann. Das hat mich fasziniert und ich habe mir gleich eine Schweißmaschine und eine Flex gekauft und dann einfach angefangen.“

Julian Tiefnig beim Schweißen
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Julian Tiefnig beim Schweißen

Alles begann mit einem Motorrad

Sein erstes Werkstück war ein Motorrad. Die Inspiration dazu fand er im Internet: „Es hat mich fasziniert und ich wollte es unbedingt besser machen oder zumindest gleichwertig. Das ist mir glaube ich auch gut gelungen. Tag und Nacht war ich damals in der Werkstatt. Ich konnte einfach nicht aufhören, so viel Spaß hat es mir gemacht, daran zu arbeiten. Es fühlt sich einfach gut an, etwas zu machen, anstatt auf der Couch zu liegen und nix Sinnvolles zu tun.“

Ständig versucht er seine Technik weiterzuentwickeln und neue Arbeitsweisen einfließen zu lassen. „Ich bin ein Perfektionist, fange oft Sachen neu an, weil es nicht so aussieht, wie ich es mir vorgestellt habe. Das ist oft nervig, aber macht meine Sachen glaube ich auch aus“, sagt der junge Hobbykünstler über sich selbst.

Fotostrecke mit 7 Bildern

Motorrad-Skulptur von Julian Tiefnig
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Motorrad-Skulptur
Schlangen-Skulptur aus Schraubenmuttern von Julian Tiefnig
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Schlangen-Skulptur aus Schraubenmuttern
VW-Bus aus Feuerlöscher von Julian Tiefnig
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Aus ausgedientem Feuerlöscher wurde VW-Bus
Totenkopf-Skultpur aus Schrauben von Julian Tiefnig
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Totenkopf-Skulptur aus Schrauben
Minatur-Ofen von Julian Tiefnig
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Minatur-Ofen von Julian Tiefnig
Zebra-Skulptur von Julian Tiefnig
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Zebra-Skulptur
Fisch-Skulptur von Julian Tiefnig
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Fisch-Skulptur

Originelle Geschenksideen für verschiedene Anlässe

Von seinem Großvater, der selbst besonders gerne mit Holz arbeitet, bekam er wohl das Handwerksgeschick vererbt. Das sprach sich mittlerweile auch schon herumgesprochen und so sind seine Arbeiten immer wieder auch als Geschenke für besondere Anlässe gefragt: „Die Leute haben dann immer eine große Freude damit, wenn das Kunstwerk speziell auf sie ausgerichtet ist. Für einen Kollegen, der Angler ist, habe ich einen Fisch mit einem richtigen Angelhaken gemacht. Er hat sich riesig gefreut.“

Julian Tiefnig und sein Opa Wolfgang
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Julian Tiefnig und sein Opa Wolfgang, der als „Kaiserschmarrn-König“ bekannt war

Metallene Hommage an den „Kaiserschmarrn-König“

Für seinen Großvater hat der junge Künstler ein Andenken an die Goldgräberhütte gemacht, wo dieser oft während des Sommers in der Küche aushalf. Als seine damalige Spezialität galt der Kaiserschmarrn, erinnert sich Wolfgang Tiefnig: „Umsonst steht auf dem kleinen Ofen jetzt nicht Kaiserschmarrn-König. Der hat schon was auf sich gehabt und war wirklich vom Feinsten. Der Ofen ist naturgetreu nachgebaut – so wie er nach wie vor oben auf der Goldgräberhütte zu finden ist.“

Ausgedientes bekommt neue Funktion

Dinge, die andere wegwerfen, lässt der junge Mann zu Kunst werden. Immer, wenn er auf für ihn interessante Werkstoffe trifft, nimmt er sie mit: „Ich denke mir dabei – irgendwann kann ich es schon einmal brauchen. Meistens liegt es dann jahrelang herum, aber irgendwann brauche ich es dann doch und dann passt das gut.“

So wird aus Schraubenmuttern eine Schlange und aus einer ausgedienten Kette das Geweih eines Hirsches. „Der Kopf ist aus Blechstücken aus einer alten Küche gemacht. Da habe ich einfach Blechstücke herausgeschnitten, so, wie es passt. Der VW-Bus besteht aus einem alten Feuerlöscher, dessen Lichter aus alten Schrauben.“ Zu sehen sind die Werke von Julian Tiefnig im Rahmen der Ausstellung: „Verlassen, vergessen und wiederentdeckt“ bis 20. Mai im Kunstraum Obervellach.