Archivaufnahme von Carlo Kos
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Kultur

Umfassende Ausstellung von Carlo Kos

2023 wäre der Künstler Carlo Kos 100 Jahre alt geworden. Die Alpen Adria Galerie in Klagenfurt zeigt derzeit einen Überblick über das vielfältige Werk des 2012 verstorbenen Malers. Der Ausstellungstitel „Die Suche nach dem wahren Bild“ weist darauf hin, dass Kos selten zufrieden und immer unterwegs zu neuen Ufern war.

Die goldene Gans in Klagenfurt ist ein Wahrzeichen der Stadt. Carlo Kos sorgte dafür, dass das prächtige alte Haus auf dem Alten Platz renoviert wird. Mehrere Schlösser in Kärnten wie Tentschach tragen ebenfalls die Handschrift des Künstlers. Genauso vielfältig ist seine Handschrift, wenn es um seine Kunst geht.

Goldene Gans über Hauseingang
ORF.at/Carina Kainz
Goldene Gans

Ganze Bandbreite des Schaffens

In der Ausstellung sind frühe, zart gezeichnete Akte, Frauenporträts in kräftigen Farben, abstrakte Bilder, Materialbilder und die späten großen Collagen mit Jutesäcken zu sehen. Alexander Gerdanovits, Leiter der Kulturabteilung der Stadt Klagenfurt ist auch begeisterter Sammler: „Wenn ich mir etwas aussuchen könnte, wären das die Farbstrukturbilder der 70er Jahre. Um das Jahr 1975 hat eine wirklich sehr spannende künstlerische Zeit gehabt, wir zeigen etliche Bilder aus dieser Phase.“

Fotostrecke mit 6 Bildern

Carlo Kos mit Frau und Sohn
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Carlo Kos mit Frau und Sohn
Alpen Adria Galerie mit Werken von Carlo Kos
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Alpen Adria Galerie mit Werken von Carlo Kos
Werk von Carlo Kos
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Bild von Carlo Kos namens Alphabet
Weiblicher Akt von Carlo Kos
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Liegender Frauenakt
Bilder von Carlo Kos
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Farbstrukturenbilder aus den 70er Jahren
Kinderbildnis von Carlo Kos
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Kinderbild

„Sehr Ich-bezogener Mensch“

Für Christian Kos war sein Vater Carlo eine wichtige Persönlichkeit: „Ich hatte bis zu seinem Lebensende eine gute Beziehung, aber ich glaube, er war ein sehr Ich-bezogener und auf sich bezogener Mensch, der seine Person im Mittelpunkt gesehen hat. Das ist für einen Künstler ja eine normale Haltung.“

Als Kind war es für ihn normal, dass gemalt wurde. Auf Schloss Tentschach waren über den Sommer eine Vielzahl an Künstlern wie Otto Eder oder Karl Brandl zu Gast. Auch der Schriftsteller H.C. Artmann gehörte zum Kreis. Die große weite Welt war es, die Carlo Kos interessierte: „Er war immer international orientiert und hat aus dem Grund die Heimat vielleicht als zu klein empfunden, vielleicht zu kleingeistig, wenn man es böse sagen will.“

Christian Kos
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Christian Kos

Ständig weiterentwickelt

Alle sind sich einig, dass sich der Künstler Carlo Kos ständig weiterentwickelte und nie stehenblieb. Er war ständig auf der Suche nach dem idealen Bild. Modigliani, Klee oder Miro sind nur einige der Künstler, die den Maler beeinflusst hatten, so Gerdanovits: „Obwohl er zeitgleich mit Hundertwasser und den fantastischen Realisten an der Akademie in Wien studiert hatte war er doch mehr beeinflusst von der französischen Moderne, von Paul Klee und der modernen Malerei, als von einheimischen Künstlern.“

Alexander Gerdanovits
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Alexander Gerdanovits

Große Ausstellungen vor allem im Ausland

Am österreichischen oder Kärntner Kunstmarkt war der Maler zeitlebens weniger vertreten. Große Ausstellungen fanden im Ausland, vor allem in Italien, der Schweiz und Frankreich statt. Möglich gemacht wurde die Ausstellung überhaupt erst durch die Zusammenarbeit mit der Familie und vor allem mit Bianca Kos, sagte Christian Kos, der damit rechnet, dass die Ausstellung ein großer Erfolg werde.

„Die Suche nach dem wahren Bild. Eine Retrospektive zum 100. Geburtstag“ ist bis 16. April in der Alpen Adria Galerie Klagenfurt zu sehen.