Zwei Billa- und zwei Spar-Filialen schlossen in den vergangenen Wochen in Villach, weitere sollen folgen. Der Stadtpolitik und der Wirtschaftskammer reicht es jetzt. Sie fordern gemeinsam einen runden Tisch mit den Handelsriesen. Denn der Zugang zu Grundnahrungsmitteln dürfe nicht ausschließlich von Gewinnmaximierung abhängen.
Konzerne berufen sich auf Kostenfaktor
Der Rewe-Konzern, zu dem Billa gehört, argumentiert damit, dass manche Standorte nicht mehr wirtschaftlich zu führen seien und schreibt in einer Stellungnahme: „Leider kann es vorkommen, dass einzelne Märkte die gestellten Anforderungen nicht mehr erfüllen, weswegen wir uns nach eingehender Prüfung für eine Schließung entscheiden.“
Auch Spar führt in seiner Stellungnahme wirtschaftliche Gründe an: „Erschwerend kommen Personal-Engpässe dazu und den endgültigen Ausschlag geben dann oft die extrem hohen Energiekosten.“
In Klagenfurt schließt nur eineinhalb Jahre nach Eröffnung die M-Preis-Filiale in der Rosentaler-Straße. Auch hier ist laut Stellungnahme zu wenig los: „Standorte mit mangelnden langfristigen Zukunftsaussichten werden im Ausnahmefall geschlossen.“
Supermärkte schließen
Pischeldorfer Kaufmann setzt auf Energieeffizienz
Wirtschaftliche Probleme kennt der Pischeldorfer Nah- und Frisch Kaufmann Andreas Hafner nur zu gut. Vor Weihnachten wollte er sein Geschäft für immer schließen, weil die Strompreise von 2.000 auf 10.000 Euro pro Monat explodierten.
Mit Unterstützung von Großhandelspartnern und mit Förderungen baut er jetzt um und will so den Energieverbrauch um ein Viertel senken: „Wir nehmen alles neue Kühlmöbel, die geschlossen sind. Früher waren alle offen. Wir versuchen energieeffizienter zu sein, zum Beispiel mit Wärmepumpen. So versuchen wir den Strompreis in den Griff zu bekommen, damit wir dann weiter machen können.“ Mitte Monat soll es mit dem Pischeldorfer Nah und Frisch Markt wieder weitergehen.