Jurj Gorjanc in Afrika
Nik Gradišnik
Nik Gradišnik
Soziales

Kärntner Chirurg operiert in Afrika

Jurij Gorjanc ist Chirurg und erster Oberarzt am Elisabethinen-Krankenhaus in Klagenfurt. Er spezialisierte sich auf Hernien, also Bruchoperationen. Operationen, die er nicht nur in Klagenfurt, sondern in vielen Teilen der Welt durchführt. Zuletzt war er für einen freiwilligen Hilfseinsatz in Tansania.

Hernien sind kleine oder größere Lücken in der Bauchwand, die unangenehm und gefährlich für den Patienten sein können. Jurij Gorjanc spezialisierte sich in diesem Fachbereich der Chirurgie. Minimalinvasiv, also möglichst schonend, sind die Operationstechniken mittlerweile. „Ich war froh, dass ich einer der ersten mit dieser Fachausbildung war. Da ist jetzt die Verpflichtung, man muss auf dieser Ebene bleiben.“

Jurj Gorjanc
ORF
Jurij Gorjanc

50 Operationen pro Woche

Seit 14 Jahren bringt der Chirurg sein Wissen auch nach Afrika. Ein bis zwei Mal im Jahr macht er sich mit einem Team von Ärzten, Krankenschwestern und ein paar hundert Kilo Material auf den Weg. In einer Woche werden in einem Krankenhaus um die 50 Operationen durchgeführt. „In Afrika ist Medizin ganz anders, auch die Indikationen und Erkrankungen. Was Hernien angeht, sind die Brüche dort viel größer und auch viel lebensgefährlicher als bei uns. Eben weil es dort keine Chirurgen gibt, keiner operiert die Hernien“, so Gorjanc. Sehr oft käme es deshalb dazu, dass sich der Darm in den Hernien einklemmt, was lebensgefährlich sei.

Kärntner Arzt operiert in Afrika

Kindern wird geholfen

Vor allem kann auch Kindern geholfen werden. Organisiert werden diese Einsätze von einer englischen Dachorganisation, die sich auf Hernienoperationen spezialisiert hat. Für Gorjanc gibt es mehrere Gründe für seinen freiwilligen Einsatz. „Ich kann einerseits helfen, andererseits instruieren wir Chirurgen vor Ort. Ich bin Dozent an der Meduni Laibach. Den Lehrprozess kann man auch in Afrika verbreiten.“

Jurj Gorjanc in Afrika
Nik Gradišnik
Seit 14 Jahren operiert der Chirurg auch in Afrika

Zufrieden ohne Grund

Die Erfahrungen aus Afrika kommen Jurij Gorjanc auch bei seiner Arbeit im Elisabthinen-Krankenhaus zugute. Vor allem auch die Dankbarkeit und Zufriedenheit der afrikanischen Patienten haben einen Eindruck hinterlassen. „Wir sind aus bestimmten Gründen zufrieden, in Afrika sind die Menschen ohne eine Ursache zufrieden. Die sind einfach so, das ist ansteckend“, so Gorjanc. Im kommenden Herbst ist der nächste Operationseinsatz in Afrika geplant.