Die Lehre ist im Aufwind und habe ihr Imagetief überwunden, heißt es vom Arbeitsmarktservice. Erstmals seit dreißig Jahren gibt es wieder viel mehr offene Lehrstellen als Lehrstellensuchende. Auf einen Lehrling kommen zweieinhalb Arbeitsplätze.
Die Unternehmerinnen und Unternehmer wissen, dass sie mehr bieten müssen, damit ihr Betrieb für einen jungen Menschen in Frage kommt. Bei den Berufsspionagetagen macht auch die AHA Gruppe mit, die zwölf Alten- und Pflegeheime in Kärnten hat. Jedes Heim würde ein bis zwei neue Mitarbeiter brauchen, sagt Daniel Nedved von der Geschäftsleitung. Eine flexible Dienstplangestaltung und die Möglichkeit, sich freie Tage selbst einteilen zu können, soll der Work-Life-Balance der künftigen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen entgegenkommen.
Aktion für überlegtere Berufs- und Bildungswahl
An den Berufsspionagetagen öffnen große und kleine Firmen ihre Pforten. Heuer meldeten sich mehr als 600 Kinder und Jugendliche, die von ihren Eltern begleitet werden, sagt Tanja Jessica Sommeregger von der Berufs- und Bildungsorientierung Kärnten, die diese Aktion zum 13. Mal organisiert und die von AMS, Land Kärnten und der Industriellenvereinigung finanziert wird.
Berufsorientierung sei ein Prozess, wie ein Puzzle: „Die Berufsspionage kann ein Puzzlestein im Bild der beruflichen Zukunft sein. Sie soll die Jugendlichen dabei unterstützen, eine überlegtere Berufs- und Bildungswahl zu treffen“, so Sommeregger.
Lehrberuf Mechatronikerin im Aufwind
Ein Blick auf die beliebtesten Lehrberufe zeigt, dass diese über all die Jahrzehnte beinahe gleich blieben, so Peter Wedenig vom Arbeitsmarktservice. Bei jungen Frauen sind die Top drei Bürokauffrau, Einzelhandelskauffrau und Friseurin. Bei den jungen Männern KFZ-, Metall- und Elektrotechniker.
Eine Abweichung gab es aber: Die Lehre zur Mechatronikerin wanderte auf Platz 7 der beliebtesten Lehrberufe für junge Frauen.