Die einzigen Spritzenautomaten, die es in Kärnten gibt, befinden sich in Klagenfurt und ab sofort gibt es zwei davon. Neben dem Standort in der Bahnhofstraße wurde nun auch ein Automat nahe des Stadttheaters aufgestellt.
Saubere Spritze verhindert Infektionen
Kerstin Fanzott ist Sozialarbeiterin bei der Drogenberatungsstelle VIVA in Klagenfurt. Die Spritzenautomaten seien wichtig und ein niederschwelliges Angebot des Drogenhilfssystems, das funktioniert: „Es hat eine Brückenfunktion für Klientinnen, die intravenös konsumieren. So sind sie mit sauberem Spritzbesteck versorgt und die Neuinfektionen von HIV, Hepatitis C und anderen viralen und bakteriellen Infektionen können so minimiert werden. Es geht um Schadensbegrenzung.“
Kontakte mit Betroffenen knüpfen
Mit dem Angebot finden die Betroffenen bei den Automaten auch direkten Zugang zur Hilfe, so Fanzott: „Unsere Kontakte und Telefonnummern sind auf diesen Automaten. Auch Streetworker sind vermehrt vorhanden, um Kontakte zu knüpfen, damit die Personen Vertrauen in das Hilfssystem bekommen und in ambulante Beratungsstellen kommen.“
Die Automaten werden wöchentlich gefüllt. Ein Set mit Desinfektionstüchern, sterilen Nadeln, Pumpen und Filter kostet einen Euro. 300 Sets sind es im Schnitt im Monat, die in Klagenfurt verkauft würden, sagt die Sozialarbeiterin.
Leiter der Drogenberatung in Pension
Fanzott übernimmt ab Februar offiziell die Leitung der städtischen Suchtberatungsstellen und Streetworker. Sie folgt damit Ernst Nagelschmied nach, der sich nach 42 Dienstjahren, davon 22 Jahren an der Spitze der Drogenberatungsstelle VIVA, in die Pension verabschiedet.