Die Sammlung im Wert eines hohen fünfstelligen Betrages wurde dem Landesmuseum geschenkt. Es sind Röhrenempfänger aus den 50er Jahren, die Radiofans begeistern und auch Historikerinnen wie Karin Lorber faszinieren. Ein halbes Jahr lang arbeitete sie die gesamte Sammlung des Eisenkappler Ingenieurs Emil Piskernik auf. Weit über 100 Exponate wurden bestimmt und inventarisiert.
Sendername statt Frequenz
Darunter sind auch zahlreiche Besonderheiten, so Lorber: „Das älteste Stück ist von 1931, ein so genannter Katzenkopf der Firma Telefunken. Das Besondere daran ist, dass man früher die Skala zum Suchen der Frequenzen in Zahlen angegeben hat, bei diesem hat sich die Firma aber gedacht, sie schreiben den Sendernamen hin.“
Beliebt, aber teuer
Ein weiteres Highlight aus den 50er Jahren sei die Eumigette der Firma Eumig, so die Historikerin: „Eines der beliebtesten Geräte in Österreich, davon wurden 500.000 Stück hergestellt. Obwohl sie zu den höheren Preissegmenten gehörte, sie hat 1.000 Schilling gekostet. Das waren für manche ein bis zwei Monatslöhne.“
Radio als Symbol der Freiheit
Lange dauert es nicht, bis auch die ersten portablen Autoradios entwickelt werden, sagte Lorber. In den 50er Jahren sei das Transistorradio aufgekommen, es löste die alten Röhrenradios ab. Sie waren kleiner, leichter und brauchten weniger Strom. Man habe sie mit kleineren Batterien betreiben können: „In den 60er Jahren ist die Firma Minerva auf den Zug aufgesprungen und hat die Mirella entwickelt. Sie hat dem Zeitgeist entsprochen, das Kunststoffgehäuse hat es in 15 Farben gegeben. Für die Jugend war das kleine, handliche Gerät ein Symbol für Freiheit.“
Bevorzugt österreichische Geräte gesammelt
Dem Sammler Emil Piskernik hatten es vor allem österreichische Modelle angetan. Piskernik war Ingenieur am Flughafen, in seiner Freizeit vor allem leidenschaftlicher Amateurfunker. Eine selbst gebaute Funkanlage zeugt davon, sagte Martin Stermitz, der Leiter der Abteilung Landesgeschichte.
„Er saß davor, um seine Funksprüche abzusetzen und vor allem die QSL-Karten zu sammeln und als Erinnerung an die Tür zu heften. Unter Funker ist das der Nachweis einer erfolgreichen Funkverbindung.“ Die Karten hatte Piskernik aus aller Welt gesammelt.