E-Auto beim Laden
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Verkehr

Neue Förderrichtlinien für E-Fahrzeuge

Nicht nur das Interesse, auch das Angebot an E-Autos wächst. Auch der Gebrauchtwagenmarkt wird größer. Vor allem Unternehmen profitierten bisher vom Kauf. Mit dem neuen Jahr ändern sich die Förderrichtlinien, so sollen künftig nur mehr Private und Kleingewerbetreibende unterstützt werden.

Auch wenn die Zahlen der zugelassenen Fahrzeuge für das abgelaufene Jahr noch nicht öffentlich sind, befindet sich der E-Auto-Markt im Steigen, heißt es auch aus der Kärntner Autobranche. Alleine im Vergleich zum Vorjahr hat sich sich die Zahl der Modelle verdreifacht, schätzen Branchenvertreter.

ÖAMTC Jurist Christoph Kronsteiner
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ÖAMTC-Jurist Christoph Kronsteiner

Ein großer Anteil der Elektrofahrezuge, die in Österreich zugelassen wurden, wurde bisher von Unternehmen angeschafft. Mit ein Grund dürften die attraktiven Förderrichtlinien sein. Ab dem heurigen Jahr entfällt allerdings für die meisten die sogenannte Ankaufsförderung, sagt ÖAMTC-Jurist Christoph Kronsteiner: „Es sind nicht mehr alle Betriebe umfasst, sondern nur noch Betriebe im sozialen Bereich, E-Carsharings, E-Taxis und Fahrschulen. Die Ladeinfrastrutkur wird nach wie vor – auch bei Betrieben – gefördert.“

E-Autos

E-Autos für Unternehmen nach wie vor sehr gefragt

In der Autobranche glaubt man deswegen nicht an einen Rückgang der Nachfrage an E-Autos. Diese ist nämlich nach wie vor sehr hoch und wäre sogar noch höher, wenn die Autos schneller verfügbar wären. Immer noch gibt es monatelange Lieferverzögerungen. Auch ohne Förderung bleiben die Vorteile von Elektrofahrzeugen für Unternehmen nach wie vor attraktiv, sagt Branchensprecher Hubert Aichlseder: „Bis zu gewissen Grenzen ist das Fahrzeug nach wie vor vorsteuerabzugsfähig. Es gibt keine KFZ-Steuer und auch wenn es um Sachbezüge geht – bei der Privatnutzung durch Mitarbeiter – sind diese Fahrzeuge sachbezugsbefreit, was ein ordentliches Sümmchen ausmacht.“

Hubert Aichlseder Branchensprecher Automobilhändler Kärnten
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Branchensprecher Hubert Aichlseder

Auch Markt für gebrauchte E-Autos im Wandel

Auch der Gebrauchtwagenmarkt von E-Autos wächst. In den ÖAMTC-Werkstätten gibt es immer öfter Anfragen zur Überprüfung von gebrauchten Elektrofahrzeugen, sagt der technische Leiter Oliver Weber: „Erstaunlich ist, dass gerade bei den Elektrofahrzeugen die Batterie auch nach mehreren Jahren und vielen Kilometern immer noch eine sehr gute Reichweite haben und der Verlust über die Jahre sehr gering ist. Die Fahrzeughersteller bieten fast alle acht Jahre Garantie auf die Batterie an.“

Oliver Weber technischer Leiter ÖAMTC
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Oliver Weber, technischer Leiter ÖAMTC Klagenfurt

Das könne dem Konsumenten zusätzliche Sicherheit beim Kauf oder Verkauf geben. Auch Branchensprecher Hubert Aichlseder sagt, dass sich im Laufe der Jahre viel getan habe: „Noch vor zehn Jahren hätte man gesagt, das wird dann nicht verkaufbar sein. Es hat sich aber vollkommen eingespielt. Ich kenne kein Problem von gebrauchten Elektrofahrzeugen – auch wenn sie fünf, sechs, sieben Jahre alt sind.“ Wagen dieser Klasse hätten dann einen anderen Preis, aber es gebe dafür einen eigenen Markt. „Es kann sein, dass sich jemand um 8.000 bis 10.000 Euro ein Fahrzeug zulegt, für das er keine KFZ-Steuer zahlt, es zu Hause an seinen Strom anschließt und auch wenn das Auto nur eine eingeschränkte Reichweite hat – im Winter von 80 Kilometer – macht es kein Problem.“