Insolvenz
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Wirtschaft

Erwartete Zunahme bei Insolvenzen

Die Bilanz der Insolvenzen des abgelaufenen Jahres ist nun fertig. Entgegen Vorausberechnungen über eine Steigerung von 77 Prozent ist es nun real immer noch ein fettes Plus von 73 Prozent. Besser steht Kärnten bei den Privatinsolvenzen da.

Die Zunahme an Unternehmens Insolvenzen nach der Pandemie ist wie erwartet eingetreten, 244 Unternehmer mussten den Gang zum Konkursgericht antreten, das sind um 100 Betriebe mehr als im Jahr 2021. Auch heuer erwartet Barbara Wiesler-Hofer vom Kreditschutzverband von 1870 eine weitere Steigerung.

Nicht eröffnete Verfahren sind der schlimmste Fall

Die Anzahl der im abgelaufenen Jahr erst gar nicht eröffneten Verfahren hat sich sogar verdoppelt sagt Wiesler-Hofer: „In so einem Fall ist es ja so, dass das Unternehmen liquidiert werden muss und das ist dann der Worst Case für alle, denn sämtliche Mitarbeiter verlieren so ihren Job und die Gläubiger sehen überhaupt keinen Cent mehr.“

Ein Konkurs wird dann abgewiesen, wenn das Unternehmen die nötigen 4.000 Euro an Gerichtskosten nicht bezahlen kann. Für Barbara Wiesler Hofer ist das ein Beweis, dass mit dem Konkursantrag zu lange zugewartet wurde. Wiesler-Hofer: „Ein Verfahren, das nicht eröffnet wird, bedeutet überhaupt keine ordentliche Aufnahme der Schulden, überhaupt keine Prüfung der Anfechtbarkeiten, vor allem keine gleichmäßige Gläubigerbefriedigung und keine Analyse hinsichtlich der strafbaren Handlungen. Der Schaden entsteht dabei vornehmlich der Öffentlichen Hand.“

Hauptbetroffen: Handel, Gastronomie, Gesundheit und Bau

Nach wie vor sind es kleinere Betriebe, die Insolvenz anmelden müssen. Die Gesamtzahl der Passiva im abgelaufenen Jahr beträgt 58 Millionen Euro. Hauptbetroffen waren der Handel, die Gastronomie, das Gesundheits- und Sozialwesen sowie der Bau. Diese vier Branchen machen die Hälfte aller Unternehmensinsolvenzen des Jahres 2022 in Kärnten aus.