Die Experten kommen dann, wenn es wirklich eng wird, sagt Klaus Peter Kronlechner, der Spartenobmann in der Wirtschaftskammer für Handwerk und Gewerbe. Vom Installateur bis hin zum Dachdecker, mehr als 20 Firmen finden sich auf der Handwerker-Notfallseite der Wirtschaftskammer. Es gibt auch das „Firmenverzeichnis von A bis Z“, das Gewebebetriebe in der gewünschten Region anzeigt. Beide Angebote sind auf der Homepage der Wirtschaftskammer zu finden.
Handwerker Notfallbereitschaft
0800er Nummern können trügerisch sein
Man muss allerdings davon ausgehen, dass Feiertagszuschläge anfallen, sagte Kronlechner. „Es kostet zu den Feiertagen erheblich mehr, als zur normalen Arbeitszeit. Am 25. und am 26. Dezember fallen Überstunden mit 100 Prozent an.“
Kronlechner warnt davor, sich Handwerker aus dem Internet über 0800er Nummern ins Haus zu holen. Diese Internetseiten täuschen Seriosität oft nur vor: „Man sollte sich schon an profunde Firmen in Kärnten wenden und nicht an ausländische Firmen mit 0800er Nummern, die Phishing machen. Weil sie haben dann keine Gewährleistung, keine Garantie. Die Firmen verschwinden meistens und wenn dann ein weiterer Schaden auftritt, bleiben sie über.“
Die meisten Rohrbrüche zu Weihnachten
Installateur Roland Gantschacher aus Klagenfurt hat mit seinem Team immer Dienst, auch zu Weihnachten: „Vielleicht ist es nur ein Klischee, aber es ist so, dass wir an den Feiertagen die meisten Rohrbrüche haben, auch Verstopfungen gibt es viele, weil eben viel gekocht und abgewaschen wird.“
Auch die Wohnungsöffnung sollte man den Profis, und nicht Internetamateuren überlassen, sonst kann es teuer werden, sagt Schlüssel-Spezialistin Petra Gärtner in Klagenfurt. Bis zu 900 Euro seien an Feiertagen schon verlangt worden, warnt sie vor nicht-heimischen Firmen. Dennoch, könne auch sie heuer erstmals in der langen Firmengeschichte keinen Notdienst anbieten, weil es derzeit zu wenig Mitarbeiter gebe.
Jüngere Mitarbeiter immer schwerer zu motivieren
Der Mangel an Mitarbeitern ist bekannt, heißt es von der Wirtschaftskammer. In den vergangenen Jahren habe sich gezeigt, dass viele Firmen, die sonst an jedem Wochentag für ihre Kunden da sind, gerade über die Feiertage keinen Notdienst rund um die Uhr mehr organisieren können. Spartenobmann Kronlechner: „Natürlich wird es schwierig. Es gibt sehr viele junge Menschen, die Familie haben und einfach zu den Weihnachtsfeiertagen eine Auszeit haben wollen.“
In der eigenen Firma – einer Kältetechnik-Firma – sei es so, dass die älteren Mitarbeiter sehr wohl bereit seien, einen Feiertagsdienst zu leisten, sagte Kronlechner: „Die Jüngeren sind auf Grund ihrer Work-Life-Balance-Philosophie immer schwieriger zu motivieren. Ich bin überzeugt, dass das in vielen Firmen der Fall ist.“
WK: Kernbereiche abgedeckt
Die Kernbereiche, die vom Notfalldienst der Wirtschaftskammer abgedeckt werden sind Notfälle im Installationsbereich oder bei der Heizung, was im Winter „eine Katastrophe“ sein kann, oder der Ausfall einer Kühlanlage in einem Gastronomiebetrieb, weil das mit einem hohen Warenschaden verbunden sein kann.
Kronlechner: „Das sind die Kernbereiche, für die wir Betriebe anbieten, darunter fallen natürlich auch Schlüsseldienste. Die Kfz-Wirtschaft ist während der Weihnachtsfeiertage relativ gering vertreten und andere Bereiche gar nicht.“