Enten auf dem Gnadenhof
ORF/Irmgard Ceesay
ORF/Irmgard Ceesay
Tiere

Zu Besuch auf dem Gnadenhof

Auf dem Gnadenhof „Gut Aiderbichl Kärnten“, der auch als Köglerhof bekannt ist, leben derzeit 222 Tiere. Das 20 Hektar große Areal mitten im Wald liegt am Rande von Micheldorf. Die Tiere werden von Markus Leitner und seinen vier Mitarbeitern betreut und umsorgt. Am Nachmittag vor dem Heiligen Abend wird bei den Tieren auch geräuchert.

Geräuchert wird im Hundehaus, im Katzenwohnzimmer und in allen Stallungen, das soll Glück und Gesundheit bringen. Außerdem bekommt jedes Tier ein Weihnachts-Leckerli, sagte Gut Aiderbichl Kärnten-Verwalter Markus Leitner, Verwalter auf dem Gut Aiderbichl Kärnten. Später werden die Tiere nicht mehr besucht, da eine Legende besagt, dass die Tiere am 24. Dezember in der Nacht anfangen, zu reden: „Und da darf man ihnen nicht zuhören.“

Begleitet wird er beim Räuchern von seiner sechsjährigen Tochter Lea. Auch sonst hilft sie gerne beim Füttern der Tiere: „Da ist sie eine große Hilfe und sie interessiert sich sehr dafür. Und sie hat schon gesagt, dass irgendwann sie die Chefin ist.“

Ziegenfütterung auf dem Gnadenhof
ORF/Irmgard Ceesay
Fütterung der Ziegen

Zwölf Katzen und 17 Hunde

Im Katzenwohnzimmer leben derzeit sieben Tiere. Sie haben über eine Katzenklappe Zugang ins Freie, auf einen Balkon: „Zur Zeit haben wir auch ganz scheue Findlingskatzen. Wir haben sie kastrieren lassen, damit sie sich nicht weiter vermehren können weil Katzen und Vermehrung, das ist ein großes Thema. Und es herrscht ja Kastrationspflicht.“ Zusätzlich leben noch fünf Freigänger-Katzen auf dem Gnadenhof.

Einen Stock höher sind 17 Hunde untergebracht, wie etwa Otto und Ulla, Nachkommen einer ausländischen Hündin, die am Gnadenhof leben werden bis an ihr natürliches Lebensende, so Leitner. In sechs verschiedenen Räumen wohnen diese Hunde, eingeteilt in Rudeln: „Das ist besser für die Hunde. So sind sie nie allein. es gibt keine Gitterstäbe, es sind normale Zimmer mit Couch und Hundebetten. Sie können sich verschiedene Schlafgelegenheiten aussuchen. Sie leben auch mit uns im Familienbund, mit unseren Pflegern. Sie werden nicht weggesperrt.“

Hängebauchschweine kuscheln
ORF/Irmgard Ceesay
Hängebauchschweine kuscheln im Stroh

Neuankömmlinge müssen zunächst in Quarantäne

Die Hunde werden so aufgeteilt, dass sie sich gut vertragen. Neue Hunde müssen zunächst in Quarantäne, damit keine Krankheiten übertragen werden, da vor allem ältere und schwächere Hunde auf dem Gnadenhof leben. Von den Neuankömmlingen werden auch Kot- und Blutproben eingeschickt und erst, wenn alles in Ordnung ist, wird der Hund in eine Gruppe integriert. Zwei Mal am Tag dürfen die Tiere ins Freie. Damit sich die verschiedenen Rudeln beim Auslauf nicht in die Quere kommen, gibt es einen eigenen Plan. und die Hunde wissen ganz genau, wann sie an der Reihe sind, so Leitner.

Auf dem Gnadenhof sind auch die verschiedensten Vögel unterbracht. Sie finden im beheizten Geflügelhaus Unterschlupf oder sie können sich in der Nähe des Teiches im Freien aufhalten. hier tummeln sich Enten, Laufenten, Warzenenten aber auch Schwäne. dabei handelt es sich um Vögel, die aufgrund einer Verletzung in der freien Natur nicht überleben könnten.

Pfaue auf dem Gnadenhof
ORF/Irmgard Ceesay
Auch Pfaue leben auf dem Gnadenhof

Vögel, Gänse, Pfaue und Schwäne

Auch verschiedene Gänsearten und zwölf Pfaue leben auf gut Aiderbichl. Den exotischen Vögeln ist es nicht zu kalt, sagte Markus Leitner: „Obwohl sie aus Asien kommen ist es erstaunlich, wie sie sich an unser Klima angepasst haben.“ Sommer wie Winter schlafen die Pfaue im Freien, manchmal auf dem Stalldach: „Und das bei Minusgraden. Sie könnten aber in den beheizten Hühnerstall gehen.“

Drei Mastschweine haben ein neues zu Hause

Ebenfalls im Freien leben die sieben Esel: „Die freuen sich immer wenn ich über den Hof gehe und ihnen einen Apfel oder eine Karotte gebe. Da machen sie schon von weitem auf sich aufmerksam, damit ich sie ja nicht übersehe.“ Gefüttert werden die Tiere in der Früh und am Abend. Auch drei Mastschweine leben am Gnadenhof. Zwei dieser Schweine sind von der Universität Wien. Mit ihnen wurden Forschungen durchgeführt zum Thema „Wie intelligent ist das Schwein.“ Nach der Studie wollten die Wissenschaftler die Tiere nicht zum Schlachthof bringen: „Dann haben sie uns gefragt ob wir sie aufnehmen. Bei der Studie ist übrigens heraus gekommen, dass Schweine hochintelligent sind und das, was in Schlachthöfen passiert die reinste Qual für sie ist.“

Esel auf dem Gnadenhof
ORF/Irmgard Ceesay
Einer der sieben Esel

Ein neues Zuhause bei Markus Leitner fanden auch vier Minischweine. Ihr ursprünglicher Besitzer kam mit ihnen nicht zurecht. Daher der Appell vor Weihnachten: „Das soll man sich gut überlegen, bevor man ein Lebewesen verschenkt. Das ist kein Spielzeug. Sie müssen artgerecht untergebracht werden und das muss wirklich gut überlegt werden.“