Einen alternativen Handel und auch gesellschaftlich anders agieren wollen die Genossenschaftsmitglieder von MiMa. Es ist der erste genossenschaftlich organisierte Supermarkt seiner Art in Kärnten, der sowohl regionalen Produzenten wie auch den Konsumenten faire Preise bringen soll.
„Alle sind Miteigentümer“
„Die Vorteile sind, dass jeder mitbestimmen kann was es gibt, alle sind beteiligt und Miteigentümer. Es gibt ein gemeinschaftliches Verwalten und eine gemeinsame Verantwortung. Es ist also eine bessere Art, in die Zukunft zu gehen“, sagt Mit-Initiator und MiMa-Mitglied Oliver Hönigsberger.

Am Markt besteht nur wer den Preis mitgestaltet
95 Prozent der angebotenen Waren sind Bioprodukte und/oder wurden regional in Kärnten produziert. Die zusätzliche Vertriebsschiene über MiMa helfe den Direktvermarktern, sagt Biobäuerin und MiMa-Mitglied Irmgard Löschenkohl – denn sie könnten auf diese Weise die Preise mitbestimmen.
„Nur wenn Du selber den Markt in der Hand hast, hat man auf die Dauer die Möglichkeit zu bestehen. Das ist das Schwierige an der Landwirtschaft, man muss groß werden. Auch die Biobauern, die mit Supermärkten zusammenarbeiten, werden in die Größe gedrängt. Das ist hier nicht notwendig.“ Bei MiMa könnten auch kleine Produzenten einsteigen.
Preise – noch – mit Supermarkt vergleichbar
Derzeit sind die Preise im MiMa noch mit solchen für Biolebensmittel im normalen Supermarkt vergleichbar. Aber, je mehr Mitglieder es gibt, desto billiger sollen die Waren werden. Einmalig ist ein sozial gestaffelter Mitgliedsbeitrag von maximal 200 Euro zu bezahlen. Waren werden eine Woche im Voraus bestellt. Was dann noch fehlt, wird am Markttag (immer freitags) eingekauft.
Mitmachmarkt
Mehr als ein Supermarkt – eine Begegnungszone
Jedes Mitglied bringt sich zusätzlich mit seinen Fähigkeiten für drei bis zehn Stunden pro Monat ein, sagt Andrea Urank, Initiatorin und Gründerin: „Es gibt Mitglieder, die können Elektrogeräte reparieren, andere können gut kochen, auf Kinder aufpassen. Wir tauschen diese Fähigkeiten aus. Die Talente werden von uns geschätzt und in der Gruppe angeboten.“ Auch „draußen“ sollten einander die Menschen mehr helfen, so Urank, und wieder mehr gemeinschaftlich zusammen helfen. MiMa solle hier eine Vorbildfunktion einnehmen.

Soziokratie als Entscheidungsbasis
Alle Entscheidungen im Mitmach-Markt werden nach soziokratischen Grundsätzen getroffen, das heißt: Jede Stimme zählt gleich viel, erklärt MiMa-Mitglied Franz Josef Lesjak: „Jede gefällte Entscheidung wird von jedem Mitglied mitgetragen. Das ist ganz anders, als wenn die Entscheidungen von oben kommen.“
Bis dato hat der Mima-Markt 70 Genossenschaftsmitglieder. Maximal 250 könnten es noch werden. Einkaufen können nur Mitglieder, bzw. sind auch Gäste willkommen, die sich erst einmal umsehen wollen. Für die Öffentlichkeit ist der Markt nicht offen, sehr wohl aber das konsumfreie Repair-Café und auch eine Suppenküche wird angeboten.