Eingang Landesgericht
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Chronik

Prozess wegen sexueller Belästigung

Wegen sexueller Belästigung und geschlechtlicher Nötigung hat sich am Freitag ein 27 Jahre alter Mann aus Afghanistan vor einem Schöffensenat des Landegerichts verantworten müssen. Zwei Mädchen warfen ihm vor, sie unsittlich berührt zu haben. In einem Fall wurde er laut Anklage auch gewalttätig.

Vor ziemlich genau einem Jahr besuchten ein 15 und ein 16 Jahre altes Mädchen am Abend den Christkindlmarkt in Klagenfurt. Danach gingen die beiden zu einer Tankstelle, um noch eine Kleinigkeit zu besorgen. Dort trafen sie auf drei junge Männer, darunter auch den Angeklagten. Dieser soll den Mädchen dann näher gekommen sein. Er soll ihnen mehrmals an das Gesäß und unter die Hosen gegriffen haben. Der Angeklagte folgte den Mädchen dann auch noch in den Schillerpark. Die damals 16-Jährige sagte in der Einvernahme, dort habe sie der Angeklagte dann gegen eine Mauer gedrückt und ihr zwischen die Beine gegriffen.

Angeklagter: Mädchen gefiel mir

Stimmt alles nicht, sagte der 27-Jährige. Die 16-Jährige habe ihm gefallen, er habe ihr nur einmal auf der Hinterseite über den Oberschenkel gestreichelt und sie auf die Wange geküsst. Während die 16-Jährige mit dem Bus nachhause fuhr, soll die 15-Jährige dann noch gemeinsam mit ihm und seinen Freunden zu einer Party gefahren sein, in einem Taxi, sagte der Angeklagte.

Mütter sagten als Zeuginnen aus

Stimmt nicht, so die 15-Jährige. Sie hatte Angst und sei geflüchtet. Vom Heiligengeistplatz aus sei sie dann mit dem Bus und weiter mit dem Go-Mobil nach Hause zu ihrer Mutter gefahren, diese bestätigte das auch. Die Mutter des anderen Mädchens sagte, ihre Tochter sei völlig aufgelöst und verängstigt nach Hause gekommen. Das bestätigte auch der Freund des Mädchens, der es vom Bus in Viktring abgeholt hatte.

Der Vorsitzende Richter des Schöffensenates, Gernot Kugi, und die Verteidigerin wollen weitere Zeugen hören, die Verteidigerin ortete Widersprüche in den Aussagen der Mädchen. Der Prozess wurde vertagt.