Blüte einer Schlumbergera
Umwelt

Treu blühender Weihnachtskaktus

Der Weihnachtskaktus ist eine beliebte und leicht zu pflegende Zimmerpflanze, die nach einer Dunkelphase verlässlich blüht. Ursprünglich kommt der Weihnachtskaktus aus dem tropischen Regenwald Brasiliens. Er wächst auf Bäumen und braucht daher nicht viel Licht.

Roland Eberwein, Leiter der Abteilung Botanik am kärnten.museum, sagte, in den letzten Jahrzehnten sei die Nachfrage nach Weihnachtskakteen stetig angestiegen: „Der Weihnachtskaktus ist eine sehr beliebte Zierpflanze. Es gibt in Europa Züchter, die eine Millionen Exemplare kultivieren.“ Die Pflanze sei also durchaus ein Wirtschaftsfaktor.

Verträgt Wohnungsbedingungen gut

Er ist vor allem deshalb beliebt, weil er sehr pflegeleicht sei. Mit den Raumbedingungen komme er sehr gut zurecht, so Eberwein. Er vertrage auch etwas Dunkelheit. Beheimatet ist der Weihnachtskaktus im Südosten Brasiliens, also in einem tropischen Gebiet, wo er in den Gebirgsnebelwäldern vorkomme: „Er kann auch etwas kühlere Luft vertragen. In der Regel wächst er auf Bäumen, er ist ein Epiphyt und er wird von den Blättern beschattet. Daher verträgt er keine direkte Sonne.“

Schlumbergia Blüte
Roland Eberwein
Schlumbergia

Ursprünglich von Kolibris bestäubt

Der Weihnachtkaktus geht mit dem Baum weder eine Symbiose ein, noch ist er parasitär, so Eberwein. Er sei eine reine Aufsitzerpflanze. Wie er dort hinkomme sei einfach, die Früchte werden von Vögeln gefressen und dann von Ast zu Ast ausgebreitet. Auch bei der Bestäubung spielen Vögel eine wichtige Rolle: „Die Blüten schauen waagrecht in der Orientierung aus und habe nur eine Symmetrieebene, sie bilden einen kleinen Helm. Die Öffnung der Blüten weist nach unten, sie bilden größere Mengen Nektar. Die Bestäubung erfolgt durch Kolbris.“ Die kleinen Vögel werden durch die Farben rot und pink der Blüten angelockt.

Rosa blühender Weihnachtskaktus
Pink blühender Weihnachtskaktus

In einem tropischen Regenwald würde man eigentlich keinen Kaktus erwarten, so Eberwein. Kakteen sind sukkulente Pflanzen, die Wasser speichern. Das erscheint auf den ersten Blick ein Widerspruch: „Wenn man sich aber die Wuchsbedingungen anschaut, sieht man, dass er auf Zweigen in den Baumkronen wächst. Auch wenn es oft regnet, rinnt das Wasser also schnell ab.“

Wasserspeicher für trockene Zeiten

Der Weihnachtskaktus speichert Wasser, damit er die Zeit zwischen den Regengüssen gut überbrücken kann. Als echter Kaktus hat er bis auf die Blütenblätter keine Blätter. Die gezüchteten Exemplare brauchen nur wenig Wasser. Gießen sollte man ihn regelmäßig aber nicht zu viel. Staunässe vertrage er gar nicht.

Der Weihnachtskaktus kommt südlich des Äquators vor, das bedeutet, dass er einen Tag- und Nachtrhythmus habe, sagte Eberwein. Bevor er blühe, brauche er eine Dunkelphase. Mit dieser Dunkelphase könne man die Blüte gut steuern, damit er zu Weihnachten blüht. Man muss ihn jedoch nicht extra in die Dunkelheit stellen: „bei uns ist in der Adventzeit die Nacht lange. Wenn er im Schlafzimmer oder einem Raum steht, wo nachts kein Licht hinkommt, reicht ihm das.“ Die Schlumbergera wurde nach dem französischen Kakteen-Sammler Frederic Schlumberger benannt, er führte auch die ersten Züchtungen durch.