Im Lichtkegel des Hochleistungsscheinwerfers des Notarzthubschraubers ist der Gipfel der Herzog-Ernst-Spitze zu sehen
ARA Flugrettung
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Chronik

Bergsteiger von Hubschrauber geborgen

Ein 41 Jahre alter Slowake und seine 23 Jahre alte Begleiterin sind am Dienstagnachmittag am Mölltaler Gletscher in Bergnot geraten. Wegen Erschöpfung mussten die beiden die Bergrettung alarmieren. Die Bergsteiger wurden in der Dunkelheit vom schwebenden Rettungshubschrauber mit einer Winde geborgen.

Am Dienstagnachmittag stiegen der 41 Jahre alte Mann und seine 23-jährige Begleiterin im Skigebiet Mölltaler Gletscher (Gemeinde Flattach, Bezirk Spittal an der Drau) mit Tourenskiern von der Mittelstation der Gletscherbahnen zum Gipfel der Herzog Ernst Spitze auf. Nachdem die beiden Slowaken den Gipfel – der auf Salzburger Seite liegt – erreicht hatten, konnten sie nicht mehr selbst absteigen.

Notarzthubschrauber RK-1
ARA Flugrettung
ARA-Rettungshubschrauber RK-1

Bergsteiger bereits stark unterkühlt

Wegen Erschöpfung und der einbrechenden Dunkelheit setzten sie in fast 3.000 Meter Seehöhe um 17.45 Uhr einen Notruf ab. Weil ein Aufstieg der Bergrettung wohl extrem lange gedauert hätte und die Landung des verfügbaren Polizeihubschraubers in der Nähe der Alpinisten nicht möglich war, wurde der Notarzthubschraubers RK-1 der ARA Flugrettung alarmiert.

Die Hubschraubermannschaft, die genau für solche Fälle trainiert ist, konnte die Bergsteiger mit einer Nachtwindenbergung aus der Notlage retten. Die Beiden waren mit 32 und 34 Grad Körpertemperatur bereits stark unterkühlt. Sie wurden zur weiteren medizinischen Versorgung ins LKH Villach gebracht. Im Einsatz standen zudem 13 Kräfte der Bergrettung Fragant und der Alpinpolizei Spittal an der Drau.

Im Lichtkegel des Hochleistungsscheinwerfers des Notarzthubschraubers ist der Gipfel der Herzog-Ernst-Spitze zu sehen
ARA Flugrettung
Im Lichtkegel des Hochleistungsscheinwerfers des Notarzthubschraubers ist der Gipfel der Herzog Ernst Spitze zu sehen

Windenbergung bei Nacht nur durch ARA-Flugrettung

„Die zwei Bergsteiger waren zwar nicht schlecht ausgerüstet, doch eine Nacht in dieser Höhenlage bei diesen tiefen Temperaturen wäre wohl kaum zu überleben gewesen“, sagte ARA-Flugretter Patrick Weilguni. Er zeigte sich erleichtert, dass der Nachtwindeneinsatz für die beiden Alpinisten gut ausgegangen ist. Hätte das Wetter den Flug mit dem RK-1 nicht zugelassen, wäre eine klassische Bergung auf dem Landweg wohl extrem langwierig und schwierig gewesen.

Die ARA Flugrettung ist derzeit das einzige Flugrettungsunternehmen in Österreich und Deutschland, das Windenbergungen bei Nacht durchführen darf.