Früher einmal reichten ein Kübel Wasser, ein Holzschöpfer und ein Handtuch für einen Aufguss gegen Ende eines Saunaganges. Dann kamen Duftöle wie Eukalyptus in Mode, jetzt gibt es schon regelrechte Duftmenüs, vom „Traum des Orients“ bis zu Thymian-Orangenmischungen. Aber auch die Ohren bekommen jetzt etwas mit, so Sabine Köberler aus Baldramsdorf: „Weil die Musik zuhause entspannend ist, ist sie auch in der Sauna entspannend. Ich habe es selbst in der Sauna erlebt, dass jemand Musik gespielt hat, ich habe das angenehm gefunden und mir überlegt, dass ich das auch mache.“
Köberler gießt als Gast immer wieder im Badehaus Millstatt auf. Zusätzlich zu einer sehr guten Verteilung der heißen Luft gibt es Sound aus dem Handy oder dem Aktivlautsprecher. In der Saunakammer wird es lauter, als es bisher war.
„Frauen mögen Musik lieber als Männer“
Es seien eher Frauen, die Musik mögen, sagt die Aufgießerin, Männer weniger. „Ich glaube, die wollen es mehr witzig, mit Späßen. Bei den männlichen Aufgießern hat man mehr Witze.“
Aber was spielt am bei einem Saunagang. Es gibt Sphärisches mit Klangschalen aber auch Handfestes: „Meine Playlist ist Musik aus den 90er Jahren bis zu heutiger Musik. Auch für die ältere Generation ist etwas dabei, abends spielt ein Aufgießer manchmal AC/DC.“
Handys halten Hitze aus
Die Meinungen gehen auseinander, ob Musik wirklich sein müsse. Es gebe ja sogar Saunas mit Lichteffekten, sagen die einen, für die anderen ist die alte einfache Schule die einzige wirklich wahre. Alle beim ORF-Lokalaugenschein in der Sauna wunderten sich allerdings, dass das musikspielende Mobiltelefon 80 oder 90 Grad Hitze aushält. Was traditionell bleibt ist, dass der Aufgießerin für ihren Umgang mit dem Sauna-Wedeltuch in der Schwitzkammer gebührend mit Applaus gedankt wird.