Astronautin Carmen Possnig
APA/Hans Klaus Techt
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CHRONIK

Klagenfurterin am Sprung ins Weltall

Die Klagenfurter Medizinerin Carmen Possnig wird Ersatzastronautin der europäischen Raumfahrtagentur ESA. Sie hat damit die Chance, als erste Österreicherin in das Weltall zu fliegen. Possnig konnte sich unter mehr als 22.500 Bewerberinnen und Bewerbern aus ganz Europa durchsetzen.

Als erster und bisher einziger Mann aus Österreich hatte Franz Viehböck 1991 einen All-Aufenthalt im Rahmen der „Austromir“-Mission absolviert. Jetzt könnte auch die aus Klagenfurter stammende Allgemeinmedizinerin Carmen Possnig die Reise in das Weltall antreten.

Ein Jahr in der Antarktis

Possnig hat bereits vor fünf Jahren eine beeindruckende Mission bestanden: Damals lebte sie im Auftrag der ESA für ein Jahr in der Antarktis. Dort erforschte sie in der Station „Concordia“, wie sich die Isolation und der geringe Sauerstoffgehalt auf die Crew auswirken. Mehr dazu in: Aufenthalt in der Antarktis

Jetzt hat es die Klagenfurterin tatsächlich in den nächsten Ausbildungsjahrgang für europäische Astronauten geschafft. Die ESA war seit dem Vorjahr auf der Suche nach bis zu sechs Astronautinnen und Astronauten in Festanstellung gewesen. Neben ihnen war auch von einer „Reserve“ von bis zu 20 Kandidatinnen und Kandidaten die Rede.

Der steile Weg zur Ersatzastronautin

Mehr als 22.500 Bewerbungen wurden aus ganz Europa abgegeben. Unter den österreichischen Bewerberinnen schafften die erste Hürde immerhin noch 13 von 116 Bewerberinnen, von den 350 männlichen Interessenten verblieben ebenfalls 13 im Rennen um die begehrten Topjobs. Am Mittwoch wurde schließlich von der Raumfahrtagentur in Paris bekanntgegeben, dass Carmen Possnig zur Ersatzastronautin der europäischen Raumfahrtagentur ESA ernannt wird.

Astronautin Carmen Possnig
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Carmen Possnig steht am Sprung ins Weltall

Possnig absolviert derzeit ein PhD-Studium an der Universität Innsbruck. Darin beschäftigt sie sich mit der Weltraummedizin. Über ihre Erfahrungen beim Antarktisaufenthalt veröffentlichte sie bereits ein Buch („Südlich vom Ende der Welt“).