Lila Tulpe im Schnee
ORF/Angela Ellersdorfer-Truntschnig
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Wetter

Warten auf den Schnee

Mit einem Italientief kommt der Winter am Dienstag nach Kärnten. Was viele Autofahrer nicht freut, wird von Wintersportlern und Tourismus heiß ersehnt. Bisher war es für die Beschneiung noch fast überall zu warm. Seit zwei Tagen laufen Schneekanonen und Lanzen auf der Gerlitzen, am 1. Dezember sollen die Lifte starten.

Im Lauf der Nacht auf Dienstag beginnt es von Italien her zu regnen oder zu schneien. Am Dienstag breiten sich Regen und Schneefall aus. Am späteren Nachmittag geht der Regen auch in tiefen Lagen zunehmend in Schneefall über. Im östlichen Unterkärnten bleibt es hingegen anfangs noch trocken, hieß es am Montagabend von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).

Wintereinbruch erwartet

ZAMG: „Es kommt viel Schnee“

Auf Kärnten kommt in der Nacht auf Dienstag Neuschnee zu, gerade recht als Auflage auf die Unterlage aus technisch hergestelltem Schnee. Aber es kommt viel Schnee, sagt der Meteorologe Christian Stefan, von der Zentralanstalt für Meteorologie: „Vor allem für Oberkärnten haben wir eine Wetterwarnung aufrecht. Im Mittelkärntner Raum erwarten wir verbreitet zehn bis 20 Zentimeter Schnee.“

Christian Stefan von der Zentralanstalt für Meteorologie
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Bei der ZAMG

Auf den höher gelegenen Passstraßen seien 30 bis 40 Zentimeter Schnee zu erwarten, sagte Stefan, zum Beispiel auf dem Nassfeld. Auf den Bergen wird der Schnee liegenbleiben, in den Niederungen aber bald wieder wegschmelzen.

Zahlen wie vor der Pandemie

Winterzauber wie eh und je, das ist das Ziel der Verantwortlichen auf der Gerlitzen. Bestärkt durch den Zuspruch der Wintersportler. Der Vorverkauf sei heuer sehr gut angelaufen, sagte Martin Rauter, der Betriebsleiter für die Beschneiung auf der Gerlitzen: „Wir haben eigentlich Zahlen wie vor Corona.“

Schneekanone im Sonnenschein
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Beschneiung auf der Gerlitzen

An 330 Punkten auf der Gerlitzen kann beschneit werden, zwei Drittel der Anlagen sind schon energieeffizient. Die Investitionen auf der Gerlitzen seien schon länger aufs Energiesparen ausgelegt, so Rauter: „Wir werden das noch weiter forcieren und immer mehr Energiefresser austauschen.“ Durch die Schneehöhenmessung sei immer klar, wo wie viel Schnee liegt, sagte Rauter, „Wir produzieren nichts zu viel.“

Schneekanonen
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Späterer Saisonstart vorerst nicht geplant

Auf die Frage, ob ein späterer Start in die Wintersaison helfen könnte, Stromkosten zu sparen, sagte Rauter, das wäre möglich, derzeit stehe ein früherer Start aber nicht im Raum, „wenn es die Natur nicht mehr zulasst, müssen wir es eh so machen“.

Betriebsleiter Martin Rauter
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Martin Rauter ist Betriebsleiter für die Beschneiung

Kunstschnee benötigt Strom zur Erzeugung

Auf Kritik, der Strom für Schneekanonen sei vergeudet, wenn gleichzeitig überall die Heizungen gedrosselt würden, sagte Rauter: „Wir sind auch eine Firma, unser Produkt ist der Schnee. Auch jede andere Firma will überleben und hört auch nicht auf, zu produzieren. Unsere Maßnahmen sind, Energie zu sparen und effizient zu beschneien.“