„Igor“ hat sich schon gut eingelebt in Himmelberg. Doch fast wäre alles anders gekommen, denn kurz nach der Geburt wurde das Kitz von einem Balkenmäher erfasst und schwer verletzt. Erwin Ferlan, der Obmann des Jagdvereins Tiebel Süd wurde gerufen, um das Tier zu erlösen. Diesen Schritt brachte er nicht übers Herz. Telefonisch beriet der Familienrat darüber, ob das Findelkitz mit auf den Hof kommen dürfe.
Rehkitz Igor
Überlebenschance stand nur 50:50
Die Schwiegertochter war gleich Feuer und Flamme, erzählt Ferlan, „Auch die Enkelkinder haben gesagt, bitte bring es nachhause. Die Chance stand 50:50, dass das glückt. So ein junges Tier ist sehr sensibel – so kurz von der Mutter weg. Die Überlebenschancen sind sehr gering.“

Die Wunden wurden versorgt, mit Ziegenmilch wurde der kleine Rehbock aufgepäppelt. Schwiegertochter Christina Ferlan: „Ich habe wirklich alle zwei Stunden probiert – irgendwann hat er getrunken und dann war ein Flascherl weg. Dann waren 100 Milliliter ausgetrunken für die ganze Familie ein Erfolgserlebnis, jetzt wird es dann aufwärts gehen. Von der Schwiegermutter bis zur Uroma hat jeder den Flaschiwärmer gehabt. Wenn ich nicht da war, mussten sie die Obsorge für unser Reh übernehmen.“
Bei den Pelargonien bleiben nur Stengel übrig
Mittlerweile lebte sich Igor schon gut ein und erweiterte seinen Speiseplan. Nicht nur Äpfel zählen zu seiner Leibspeise erzählt Gudrun Ferlan: „Meine Erdbeeren und Pelargonien schmecken ihm am besten. Er ist bei den Himbeeren und den Rosen dabei und bei den Pelargonien gibt es nur mehr Stengel.“
Egal ob bei kleinen Ausflügen in den angrenzenden Wald oder auf die Wiese, Hund Devito behält seinen Ziehbruder ständig im Auge. Gemeinsam bilden sie auch das „Empfangskomitee“, wenn die Kinder Theresa und Lena von der Schule nach Hause kommen.