Soziales

Gewerkschaft fordert 35 Stunden in Pflege

Für rund ein Drittel der Beschäftigen in der Sozialwirtschaft, die in den niedrigsten Gehaltsstufen sind, werden die Kollektivverträge um 10,2 Prozent angehoben, für die anderen um rund acht Prozent. Die Gewerkschaft fordert weiterhin eine Reduktion der Arbeitszeit auf 35 Stunden.

Zum Bereich Sozialwirtschaft gehören zum Beispiel Pflegekräfte, Elementarpädagogen und -pädagoginnen aber auch Physiotherapeutinnen in privaten Einrichtungen. Für Gewerkschafter Valid Hanuna ist das Verhandlungsergebnis ein Erfolg: „Es war ok, ich kann mich nicht erinnern, wann zuletzt in Österreich zehn Prozent erreicht worden sind.“

Gehaltsabschluss Pflege

Reduktion der Arbeitszeit gefordert

Die Einigung ist laut Hanuna aber nur ein erster Schritt in die richtige Richtung, um den extremen Personalmangel zu beheben. Er fordert weiterhin die Reduktion der wöchentlichen Arbeitszeit auf 35 Stunden. Damit würde man mehr Menschen für den herausfordernden Pflegeberuf gewinnen. Schon jetzt gebe es dort zahlreiche Teilzeitmitarbeiterinnen, die jetzt auf einen Teil des Gehaltes verzichten müssen, so Hanuna: „Früher oder später wird das kommen müssen, wir haben es auch nicht vergessen, sondern es war heuer der Schwerpunkt das Geld.“

Mehrere Ideen gegen Pflegemangel

Horst Krainz, Geschäftsführer beim Hilfswerk sieht in der Gehaltserhöhung das Personalproblem ebenfalls noch nicht als gelöst. Er kann sich Erleichterungen bei der Rot-Weißrot-Karte vorstellen, außerdem schnellere Verfahren bei der Anerkennung ausländischer Diplome und Steuererleichterungen für Pensionistinnen und Pensionisten, die noch weiterarbeiten sollen.

Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bei Caritas und Diakonie haben eigene Kollektivverträge. Bei den Verhandlungen orientiert man sich aber an den Abschlüssen der Sozialwirtschaft.