Ausschnitt aus Josef Ferdinand Fromillers barockem Deckenfresko im Großen Wappensaal der Erbhuldigung Kaiser Karls VI durch die Landstände
„Kennst Du Kärnten“

Die Spuren der Habsburger in Kärnten

In Klagenfurt findet man immer noch zahlreiche Erinnerungen an die Zeit der Habsburger. Viele von ihnen waren zu Gast in der Landeshauptstadt, ihnen zu Ehren wurden Denkmäler errichtet. Auch einige Gebäude erinnern an die einstige Herrscherfamilie.

Kärnten Guide Elke Bitzan sagte, das Haus der Goldenen Gans auf dem Alten Platz sei Ende des 15. Jahrhunderts von Friedrich III. der Stadt Klagenfurt geschenkt worden. Die Auflage lautete, dass er in diesem Haus immer Herberge finden sollte, wenn er in der Stadt sei.

Goldene Gans über Hauseingang
ORF.at/Carina Kainz
Haus mit der Goldenen Gans

Fresken im Wappensaal

Maximilian I. sei sehr wichtig für Klagenfurt gewesen, so Bitzan, auch wenn er selbst nie da war. „Als Kind war er mit seiner Mutter Eleonore und seiner Schwester Kunigunde zu Besuch auf Burg Finkenstein.“ An ihn erinnere im Wappensaal das Fresko von Josef Ferdinand Fromiller, auf dem die Übergabe des Wappenbriefes an die Kärntner Landstände dargestellt sei.

Auch die Spuren von Kaiser Karl VI., dem Vater von Maria Theresia sind in Klagenfurt zu finden: „Das Deckenfresko im Wappensaal erinnert an ihn. Man sieht Kaiser Karl VI. mit den Landständen bei der Erbhuldigung. Es schaut genau so aus, als ob es im Wappensaal stattgefunden hätte. Das war aber nicht so, weil ein Brand einige Jahr vorher das Landhaus ziemlich zerstört hat.“

Großer Wappensaal im Klagenfurter Landhaus
ORF
Wappensaal im Landhaus Klagenfurt, dem Sitz des Landtags

Zweite Statue von Maria Theresia

Karls Tochter Maria Theresia war auch in Klagenfurt: „1765 ist sie mit der Familie auf Durchreise nach Innsbruck nach Klagenfurt gekommen. Dort hat ihr Sohn Leopold geheiratet.“ Die Statue auf dem Neuen Platz erinnert an die Regentin, so Bitzan: „Das ist aber schon die zweite Statue, man hat 1765 anlässlich ihres Besuchs eine Statue aus Blei gestaltet. Sie war im ungarischen Krönungsornat dargestellt, war nach 100 Jahren aber in so schlechtem Zustand, dass man ein neues Denkmal errichtet hat.“

Maria Theresia Statue Neuer Platz Klagenfurt
ORF
Maria Theresia

Maria Anna lebte in Klagenfurt

Maria Anna, die Tochter von Maria Theresia, war lange in Klagenfurt, so Bitzan: „Sie war 1765 zu Besuch. Durch eine Krankheit in ihrer Jugend hatte sie einen Buckel und konnte nicht mehr verheiratet werden. Sie sollte Äbtissin in Prag werden. In Klagenfurt war sie zu Besuch bei den Elisabethinen, die sehr freundlich waren, sie dachte sich daher, sie wollte hier bleiben.“

Es sei dann eine Residenz für sie erbaut worden, das heutige bischöfliche Palais. 1781, nach dem Tod ihrer Mutter sei sie nach Klagenfurt gezogen und sei sehr wohltätig gewesen: „Sie hat die Elisabethinen unterstützt und die Loge zur wohltätigen Maria Anna gegründet.“

Bischöfliche Residenz in Klagenfurt
Heutige bischöfliche Residenz, einst Wohnsitz von Maria Anna

Kaiser Franz Josef sei mehr mehrmals in Klagenfurt gewesen, sagte Bitzan. „Das erste Mal im Mai 1850 zur Einweihung eines Ehrendenkmals anlässlich des Sieges über Italien. Eine Gedenktafel in der Stadtpfarrkirche St. Egid.“

Proteste gegen Bau von Festplatz

Es gab aber keinen Festplatz, um mit dem Kaiser zu feiern. So wurde kurzerhand auf dem Kreuzbergl einer angelegt. Dagegen habe es Proteste gegeben, nicht wegen des Umweltschutzes sondern aus sittlichen und kirchlichen Gründen: „Es war ein Kalvarienberg, der nicht zu einem Tummelplatz des Vergnügens werden sollte.“ Das wurde aber trotzdem durchgesetzt und sogar eine Gaststätte errichtet: "Das heutige Schweizerhaus. 1856 ist Kaiser Franz Josef noch einmal hier gewesen, mit Elisabeth. Sie haben den Elisabethsteg über den Lendhafen eingeweiht. Elisabeth wurde dabei ein Huldigungsgedicht überreicht, „Zum ersten Mal hat sie Dich getragen“.

TDDL 2020 Lendhafen Public Viewing am Abend
ORF/Johannes Puch
Elisabethsteg über den Lendhafen

Rudolfinum eingeweiht

Kronprinz Rudolf, der Sohn des Kaiserpaares, enthüllte unter anderem das neue Maria-Theresien-Denkmal: „Das zweite Mal, als er hier war, hat er den Schlussstein für das Landesmuseum Rudolfinum gesetzt, das nach ihm benannt wurde. Beim Schlusssteinsetzen hat er den Satz gesagt ‚Möge diese schöne und große, den Wissenschaften und Künsten geweihte Anstalt bestehen zu Nutz‘ und Segen des treuen Kärntner Landes.’“