Die Notschlafstelle, die an die Tagesstätte der Caritas angeschlossen ist, bietet Platz für 30 Männer und zehn Frauen. Insgesamt sind es 40 Plätze, die für den kommenden Winter allerdings nicht reichen werden, sagt Katrin Starc, die Leiterin der Wohnungslosenhilfe der Caritas: „Wir haben schon Bedenken, weil der Winter steht erst vor der Türe und wir sind schon fast voll.“
Notschlafstelle der Caritas überbelegt
Herberge für drei Monate
Vier Zimmer sind es, die jeweils zehn Schlafplätze bieten. Von 18.30 bis 7.30 kann jeder hierher kommen, der keine andere Bleibe hat. Tagsüber werden die Räume geschlossen. 90 Nächte kann man hier verbringen, dann sollte mit Hilfe der Sozialarbeiter eine dauerhafte Wohnlösung gefunden werden.
Obdachlosigkeit kann jeden treffen
Die Obdachlosigkeit kann jeden treffen, sagte Starc, das gehe ganz schnell: „Wir sehen das bei den Leuten, die immer stabil waren und ein zu Hause und eine Partnerschaft gehabt haben. Dann kommt ein Schicksalsschlag und sie stehen vor dem Nichts. Und dann kommen sie zu uns.“
Auch Krankheit kann Obdachlosigkeit bringen
„Wenn man nichts hat, dann ist man eben da und man probiert, die Situation so gut wie möglich zu überstehen“, sagt Alex. Er ist 64 Jahre alt und für ihn stand einst die Welt offen: „Ich habe in Holland gelebt und studiert, habe meine Abschlüsse gemacht. Ich war Universitätsprofessor für Germanistik und Romanistik.“
Dann sei er erkrankt, erzählt Alex, er sei vor Schmerzen zusammengebrochen. Nach monatelangen Untersuchungen sei festgestellt worden, dass er an einem Knochenkrebs leidet. „Man hat noch viel probiert, mit Chemo und so weiter, aber es war schon zu spät.“
Caritas sucht dringend Wohnräume
Wenn viele Türen zu gehen, ist es auch nicht einfach, um Hilfe zu bitten. Viele schämen sich dafür, Hilfe in Anspruch nehmen zu müssen, sagte Katrin Starc, doch die Alternative wäre, auf der Straße zu schlafen. Die Caritas sucht dringend Wohnräume, damit in der Notschlafstelle im Eggerheim wieder Plätze frei werden.