Kinder sitzend mit Clown
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Gesundheit

Pilotprojekt tägliche Turnstunde

Die tägliche Turnstunde in den Kindergärten und Schulen wird seit langem gefordert. Jetzt soll sie zumindest schrittweise Realität werden. In neun Modellregionen, in jedem Bundesland, soll die Umsetzung erprobt werden. In Kärnten machen 15 Gemeinden in der Carnica-Region Plus mit.

Insgesamt sind 35 Kindergärten und Volksschulen dabei, mit etwa 2.200 Schülerinnen und Schülern und rund 800 Kindergartenkindern. Am Freitag startete das Projekt in St. Jakob im Rosental. Bewegung, die spielerisch in den Tagesablauf integriert und somit selbstverständlich wird, ist das Ziel der neuen täglichen Bewegungseinheit.

Bund zahlt 600.000 Euro

Der Bund zahlt für die Pilotphase in zwei Schuljahren 600.000 Euro dazu, vom Land kommen 249.000. Bundes-Koordinator Thomas Mlinek: „Die erste Säule sorgt dafür, dass Bewegungsförderung institutionalisiert wird mit bewegten Pausen und aktiven Schulwegen.“ Die Sitzzeiten sollen reduziert werden. Die zweite Säule zielt darauf ab, den Turnunterricht zu erweitern, um auf mindestens vier Sporteinheiten pro Woche zu kommen.

Kinder im Turnsaal
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Das Ziel sind vier Bewegungseinheiten pro Woche

In einer dritten Säule sollen Kinder mit Bewegungs-Defiziten gefördert werden. In der zweiten Säule sind die Verbände ASKÖ, ASVÖ und Sportunion an Bord, sagte Landessportdirektor Arno Arthofer: „Es kommen geschulte Bewegungs-Coaches in die Schulen. Derzeit haben wir 15 Coaches, die gemeinsam mit den Pädagogen die Turnstunden attraktiver gestalten und den Kindern die Freude an der Bewegung bis hin zu einer gesunden Jause näher bringen.“

Tägliche Bewegungseinheit

Viel Bewegung nicht nur im Turnsaal

Koordiniert wird das Pilotprojekt in Kärnten von Claudia Kraxner. Vor allem an Standorten, wo mehrere Schulen und Kindergärten einen gemeinsamen Turnsaal nutzen, ist die Planung schwierig: „Jetzt noch zusätzliche Bewegungseinheiten im Turnsaal unterzubringen, das war wirklich eine Herausforderung. Aber es haben sich so wie hier in St. Jakob die Direktionen was überlegt, um auch viel draußen zu machen. Wir haben eine tolle Infrastruktur, mit Skilift und Loipe. Auch die anderen Gemeinden waren sehr kooperativ.“

Wann es die tägliche Turnstunde kärntenweit geben wird, ist noch offen. Je früher, desto wirksamer, sagte Landeshauptmann und Sportreferent Peter Kaiser (SPÖ).