Mehrere Bundesheerhubschrauber brachten Trupps von Grubenwehren aus ganz Österreich und Berchtesgaden nach Gummern. So wäre es auch im Ernstfall bei einem größeren Grubenunglück. Die Einsatzleitung koordinierte die rund 200 Rettungskräfte. Die ersten Trupps wurden nach unten geschickt, um in den Stollen nach „Verletzten“ und „Verschütteten“ zu suchen.
Unfall unter Tage als Übungsszenario
Das Übungsszenario: Ein Lkw und ein Bohrgerät stießen im Stollen zusammen, es kam zu einem Brand. Auf der Suche nach vermissten Mitarbeitern wurde auch ein Grubenwehrtrupp eingeschlossen, so die Übungsannahme.
Die nachfolgenden Trupps versuchten, sie unter anderem über einen 160 Meter langen Rettungsschacht nach oben in Sicherheit zu bringen. Auch von einer Bohrplattform galt es, Vermisste zu retten.
Jeder trägt 16 Kilo Gepäck mit sich
Christoph Nageler von der Grubenwehr Omya Gummern sagte, als Ortskundiger sei er für die Truppe vom Bundesheer zuständig. Im feuchten Stollen und mit 16 Kilogramm schweren Atemschutzgeräten eine Herausforderung.
Grubenwehrübung bei Omya
Das Zusammenspiel, bei dem jeder Handgriff sitzen muss, üben die Grubenwehren einmal im Jahr gemeinsam. Im Max- und Emmastollen in Gummern fand die Übung zum ersten Mal statt.
„Übungen verstärken Zusammenhalt“
Michael Heilmeier von der Hauptstelle Grubenrettungswesen sagte, es sei enorm wichtig, dass man zusammen übe, denn jede Grubenwehr sei relativ klein. Die gegenseitige Hilfe sei enorm wichtig, die Übungen stärken die Zusammenarbeit.
Thomas Mangelberger, der Geschäftsführer von Omya, sagte, man trainiere mit den Trupps wöchentlich. Neben der Grubenwehr habe man auch eine Betriebsfeuerwehr, man sei technisch bestens vorbereitet. „Natürlich hoffen wir, dass der Ernstfall nie eintreten wird.“
Bei der Übung gelang es schließlich, alle Vermissten und Verschütteten zu retten. In Gummern werden jährlich gut zwei Millionen Tonnen Marmor zu feinstvermahlenen mineralischen Füllstoffen für verschiedene Industriezweige verarbeitet. Der Bergbau ist noch auf viele Jahrzehnte ausgelegt. So wird die Großübung sicher nicht die letzte bleiben.