Bereich des Absturzes
Polizei
Polizei
Chronik

Bei Schafrettung tödlich verunglückt

Ein 43-jähriger Mann ist am Dienstag im Radlgraben (Reißeckgruppe) abgestürzt und ums Leben gekommen, als er eines seiner Schafe retten wollte. Das Tier war zunächst in einer Felsrinne, lief dann aber auf den 43-Jährigen zu, der es einfangen wollte und dabei ausrutschte. Sein Bruder sah den Absturz mit an.

Dienstagfrüh brachen die beiden Brüder aus dem Bezirk Spittal, 43 und 38 Jahre alt, in den Radlgraben in der Reißeckgruppe auf, um in den dort befindlichen „Fleischwänden“ nach vermissten Schafen ihrer Herde Ausschau zu halten. Gegen 12.00 Uhr machten sie im Bereich einer steilen, nur schwer zugänglichen Felsrinne, ein Schaf ausfindig.

Jüngerer Bruder seilte sich ab

Um zu dem Tier zu gelangen, errichteten sie in einer Seehöhe von ca. 2.540 Metern einen provisorischen Abseilstand, um sich damit ca. 50 Meter weit in die Steilrinne abzuseilen. Der 38-jährige Bruder seilte sich ab und hängte sich anschließend aus dem Abseilkarabiner wieder aus. De 43-jährige Bruder blieb in der Zwischenzeit am Standplatz.

Nachdem der Jüngere das Schaf erreicht hatte, lief es plötzlich bergwärts in Richtung des 43-Jährigen. Als das Schaf in die Nähe älteren Bruders kam, versuchte er, es einzufangen. Dabei verlor er plötzlich das Gleichgewicht, bzw. stolperte und stürzte über eine ca. 45 Meter hohe, nahezu senkrechte Felswand in die Tiefe. Am Boden stürzte er weitere 30 Meter, sich mehrmals überschlagend, talwärts.

Toten geborgen und ins Tal geflogen

Um die Rettungskräfte rufen zu können, musste der Bruder seilfrei und ungesichert zum Standplatz aufsteigen. Nach dem Eintreffen der Notärztin konnte nur noch der Tod des festgestellt werden. Der Verunglückte wurde vom Hubschrauber Libelle geborgen und ins Tal geflogen. Der Bruder wurde ebenfalls vorerst vom Hubschrauber geborgen und anschließend von einer Hütte aus von der Bergrettung ins Tal begleitet. Im Einsatz standen ein Beamter der alpinen Einsatzgruppe Spittal/Drau, fünf Mann der Bergrettung Lieser-Maltatal sowie der Notarzthubschrauber RK 1.