Fahne am Landhaus
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Chronik

102. Jahrestag der Volksabstimmung

Im Landhaushof in Klagenfurt hat am Montag die große Landesfeier zum 102. Jahrestag der Kärntner Volksabstimmung stattgefunden. Im Jahr 1920 sprach die Mehrheit der deutsch- und slowenischsprachigen Bevölkerung in Südkärnten für den Verbleib bei Österreich aus. Gedacht wird auch des vorangegangenen Abwehrkampfes.

Nach der traditionellen Feier und Kranzniederlegung am Friedhof Annabichl wurde im Landhaushof in deutscher und slowenischer Sprache gefeiert. Angesichts der kriegerischen Auseinandersetzungen mitten in Europa stand die Landesfeier noch stärker im Zeichen des Friedens. Es brauche mehr denn je Einigkeit und Zusammenhalt in Kärnten, Österreich und ganz Europa, um die großen Probleme der Gegenwart zu überwinden, wie Teuerung und drohende Schieflagen in der Gesellschaft zu überwinden.

10. Oktoberfeiern

Die Feier im Landhaushof wurde von der Militärmusik Kärnten, der Singakademie Carinthia, der Konzertvereinigung Kärnten, der Musiker Tonc Feinig und Edgar Unterkircher sowie der Gruppe Popwal begleitet.

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10. Oktoberfeier am Friedhof Annabichl mit Vertretern der Traditionsverbände
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10. Oktoberfeier am Friedhof Annabichl mit Vertretern der Traditionsverbände
10. Oktoberfeier am Friedhof Annabichl
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10. Oktoberfeier am Friedhof Annabichl
10. Oktoberfeier am Friedhof Annabichl
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10. Oktoberfeier am Friedhof Annabichl
10. Oktoberfeier am Friedhof Annabichl
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10. Oktoberfeier am Friedhof Annabichl
10. Oktoberfeier am Friedhof Annabichl mit Ehrengästen
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10. Oktoberfeier am Friedhof Annabichl mit Ehrengästen
Soldaten tragen Kränze
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Soldaten tragen Kränze im Landhaushof
LH Peter Kaiser bei der Rede im Landhaushof vor der Stätte der Kärntner Einheit
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LH Peter Kaiser bei der Rede im Landhaushof vor der Stätte der Kärntner Einheit
Musiker im Landhaushof
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Musiker im Landhaushof
Chor und Musiker im Landhaushof
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Chor und Musiker im Landhaushof
Chor im Landhaushof
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Chor im Landhaushof

Frieden ist keine Selbstverständlichkeit

Landtagspräsident Reinhart Rohr: „Von der Einigkeit zur Gemeinsamkeit, diese Einstellung ist der Volksabstimmung der Kärntnerinnen und Kärntner beider Sprachen am 10. Oktober 1920 mit ihrer demokratischen Entscheidung zugrunde gelegen. Und ich bin mir absolut sicher, dass wir diese Einigkeit und Gemeinsamkeit mit ganzer Kraft leben und nützen werden, um unser Heimatland Kärnten und die Welt drum herum gut in die Zukunft zu bringen.“

Der Klagenfurter Bürgermeister Christian Scheider (TK) sagte in seiner Rede, wenn Kriege ausbrechen, sehe man wieviel Leid, Trauer und Hoffnungslosigkeit diese Auseinandersetzungen hinterlassen. Daher sei es wichtig, zusammenzuwachsen und aus der Geschichte zu lernen: „Der Frieden ist kostbar aber er ist gleichzeitig zerbrechlich. Er ist keine Selbstverständlichkeit, er muss immer wieder aufs Neue bewahrt werden.“

Landeshauptmann Peter Kaiser bei der Ansprache am Friedhof Annabichl
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LH Peter Kaiser bei seiner Ansprache am Friedhof Annabichl

Volksgruppenrechte international unterstützen

Daher sei es auch wichtig, dass Rechte von Volksgruppen international nicht nur beachtet sondern unterstützt werden, sagte Scheider, bestenfalls überall auf dem gleichen Niveau, um in Zukunft Konflikte zu verhindern: „Die Landeshauptstadt Klagenfurt sieht sich als Drehscheibe im Alpen-Adria-Raum, weil wir wissen, das uns das für die Zukunft wichtig ist.“

Auch die Schülerin Anna Deutz vom slowenischen Gymnasium hat sich in einem Text ihre Gedanken zu einem friedlichen Miteinander und die Zukunft gemacht und stellte die Frage, ob es möglich sein wird, „den Frieden in all seinen Formen auf der Welt zu erreichen“.

Feier am  Friedhof Annabichl
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Traditionelle Feier am Vormittag am Friedhof Annabichl

LH Kaiser: Den Herausforderungen gemeinsam stellen

Auch nach der Volksabstimmung im Jahr 1920 habe es viele Verletzungen gegeben, erinnerte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Vor elf Jahren sei es unter Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK) gelungen, den Ortstafelstreit mit einem Kompromiss zu lösen. Das sei eine weitere Basis für das Miteinander gewesen, das bei der Landesfeier besonders zu spüren sei, sagte Kaiser.

Kaiser: „In diesem Sinne ist Kärnten um einiges weiter, als es vielleicht andere sind. Ich wünsche mir, dass wir diese Gemeinsamkeit, die auch heute wieder zu spüren ist, die unser Land glaube ich auch gemeinsam in bessere Zeiten getragen hat und auch tragen wird, dass wir uns in dieser Gemeinsamkeit den Herausforderungen stellen. Es lebe unsere Heimat Kärnten, es lebe die Republik Österreich in einem durch unser gemeinsames Zutun hoffentlich bald friedlichen, gesamten Europa. Danke, Hvala lepa.“