Infrarot Heizstrahler an der Wand
ORF.at/Christian Öser
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Chronik

Soziale Wärme durch Klimabonus spenden

Erhöhte Preise beim Wohnen, Heizen und den Lebensmitteln, werden für alle zunehmend zur Herausforderung. Die Caritas ruft auf, den Klimabonus oder zumindest einen Teil davon, zu spenden, um einkommensschwache Menschen zu unterstützen. In Kärnten ist jeder Fünfte armutsgefährdet.

Von Jänner bis einschließlich August suchten in den Sozialberatungsstellen der Caritas Kärnten fast 4.000 Menschen um Hilfe an. Das sind – im Vergleich zum Vorjahr – fast doppelt so viele.

Seit Anfang September wird der Klimabonus über 500 beziehungsweise 250 Euro an alle ausbezahlt. „Die Kampagne: Brauch i das oder Caritas“ setze genau da an, sagt Caritasdirektor, Ernst Sandriesser: „Grundsätzlich spüren wir alle, dass das tägliche Leben teurer wird. Es betrifft uns aber nicht alle gleich. Ich glaube wir müssen jetzt auch einmal als Gesellschaft gemeinsam überlegen, dass wir aus dieser Vollkasko-Mentalität herauskommen.“ Man könne sich nicht bei jeder Krise vom Staat erwarten, dass alles sofort ersetzt werde. Es gehe darum, eine sozial-treffsichere Umverteilung zu schaffen, die auch armutsfest sei, sagte Sandriesser.

Notleidende verzichten auf scheinbar Selbstverständliches

Bekannte Gesichter aus Theater, Film und Fernsehen, wie Josef Hader und Dirk Stermann oder Barbara Stöckl, werfen in kurzen, teils humorvollen und einfühlsamen Spots die Frage in den Raum: „500 Euro Klimabonus – Brauch i das oder Caritas?“

Sandriesser hofft, dass sich davon viele Menschen angesprochen fühlen, darüber nachdenken und dadurch viele Spenden gesammelt werden können, die notleidenden Familien zugute kommen: „Es kommen Leute zu uns, die sagen, ich gebe meine Lebensmittel jetzt zum Nachbarn in den Kühlschrank, damit ich meinen eigenen nicht mehr einschalten muss.“ Das ist nur eines von vielen Beispielen, wie sich das jetzt schon hundertfach in Kärnten abspiele, sagt Sandriesser.